"Gelbwesten"-Proteste in Paris Polizei nimmt Dutzende Demonstranten fest
01.12.2018, 13:36 Uhr
Von den weit über 1000 Demonstranten auf den Champs-Élysées waren laut Angaben der Regierung nur circa 200 friedlich.
(Foto: picture alliance/dpa)
Am dritten Wochenende in Folge demonstrieren die "Gelbwesten" in Frankreich. In Paris kommt es zu Ausschreitungen, mehr als hundert Menschen werden verhaftet. Mit Wasserwerfern und Tränengas geht die Polizei gegen die Demonstranten vor.
Bei den Demonstrationen der "Gelben Westen" in Paris ist es rund um die Prachtstraße Champs-Élysées zu Ausschreitungen gekommen. Rund 1500 "Unruhestifter" hätten sich Auseinandersetzungen mit der Polizei geliefert, teilte der französische Innenminister Christophe Castaner mit.
Medienberichten zufolge hatten insgesamt zwischen 2000 und 3000 Menschen auf der Pariser Prachtstraße demonstriert. Die Behörden hatten rund 5000 Polizisten mobilisiert. Laut Regierungschef Édouard Philippe hat es mehr als hundert Festnahmen gegeben. Am Triumpfbogen am Ende des Boulevards saßen mindestens 700 "Gelbwesten" und forderten in Sprechchören den Rücktritt Macrons.
Eine Polizeisprecherin sagte, es seien sieben Demonstranten und drei Polizisten verletzt worden. Die Polizei befürchtete, dass sich Anhänger von gewaltbereiten rechts- und linksextremen Gruppen unter die anderen Demonstranten gemischt hätten.
Die Champs-Élysées sind zwar für Fußgänger zugänglich, an den Zugängen zu dem Boulevard wurden aber Identitäts- und Sicherheitskontrollen eingerichtet. Besonders heftig waren die Ausschreitungen am Vormittag am Triumphbogen an der Spitze der Champs-Élysées. Die Polizei setzte Wasserwerfer und Tränengas ein. Am vergangenen Samstag gab es auf der Prachtstraße bereits Krawalle bei einer Demonstration der "Gelben Westen".
Es ist nun das dritte Wochenende in Folge, an dem die Protestgruppe mit Großaktionen landesweit demonstriert. Es sind die heftigsten Proteste seit Beginn der Amtszeit Macrons vor 18 Monaten. Die "Gelbwesten" gehen aus Protest gegen steigende Spritkosten und die Reformpolitik der Regierung auf die Straße. Sie fordern außerdem Anhebungen von Mindestlohn und Renten.
Quelle: ntv.de, agr/AFP/dpa/rts