Politik

"Stop research for Apartheid" Propalästina-Aktivisten protestieren in Münchner Uni

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Nach zwei Stunden hätten die Aktivisten das Gebäude wieder verlassen, so die Polizei.

Nach zwei Stunden hätten die Aktivisten das Gebäude wieder verlassen, so die Polizei.

(Foto: picture alliance/dpa)

Der Krieg in Gaza führt zu Protesten. 500 Demonstranten ziehen am Freitagabend durch München. Ein Studierendenkollektiv wirft der TU Beihilfe im Gaza-Krieg vor. Auf eine Androhung hin verlassen die Protestierenden das Gebäude. Ganz ohne Schäden ziehen sie aber nicht von dannen.

Rund 40 propalästinensische Aktivisten sind während einer Kundgebung in das Hauptgebäude der Technischen Universität München eingedrungen. Sie zündeten vom Dach Pyrotechnik und entrollten ein Transparent, wie ein Polizeisprecher mitteilte. Die Versammlung stand den Angaben nach unter dem Motto "Students against TUM Complicity - Stop Research for Apartheid".

Laut "Süddeutscher Zeitung" bezeichnen die Aktivisten die TU als "führendes Beispiel westlicher Wissenschaftseinrichtungen", die "Komplizen in dem Genozid in Gaza" seien. Ein aktueller UN-Bericht beschäftigt sich mit der wissenschaftlichen Zusammenarbeit zwischen der TU München und israelischen Einrichtungen, darunter auch Unternehmen mit militärischem Hintergrund. Eine direkte Beteiligung der Universität an militärischer Forschung oder an der Zerstörung Gazas ist allerdings nicht belegt.

Nach etwa zwei Stunden hätten die Aktivisten das Gebäude verlassen, als ihnen die Universität eine Anzeige wegen Hausfriedensbruchs angedroht habe. Die Polizei sicherte anschließend die Eingänge des Unigebäudes.

500 Demonstranten in München

Die Aktivisten sollen nach Angaben der TU München auch Parolen an Wände im Inneren des Gebäudes geschrieben haben. Die Universität wolle Anzeige wegen Sachbeschädigung stellen, sagte ein Sprecher. Solche Protestaktionen würden auch künftig nicht geduldet, an der TU München sei kein Platz für Antisemitismus.

Insgesamt zogen bei der Versammlung am Freitagabend laut Polizei rund 500 Demonstranten durch die bayerische Landeshauptstadt. Sonstige Zwischenfälle gab es nicht. Etwa 100 Polizisten waren im Einsatz.

Bayerns Antisemitismusbeauftragter Ludwig Spaenle teilte zu dem Vorfall mit, Kritik an der israelischen Regierung sei durchaus erlaubt, aber bundesdeutsche Wissenschaftseinrichtungen zu diffamieren, sei unzulässig. Die Vorwürfe der Aktivisten zu einer vermeintlichen Mitschuld der TU am Leid der Menschen in Gaza seien üble Verleumdung und entbehrten jeglicher Grundlage.

Quelle: ntv.de, raf/dpa

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