Politik

Lage in Schwarzmeer-Region Putin: Kein Interesse an Zuspitzung

Die NATO hält derzeit Übungen im Schwarzen Meer ab.

Die NATO hält derzeit Übungen im Schwarzen Meer ab.

(Foto: imago images/Xinhua)

Besorgt beobachten die USA und die EU Russlands Truppenbewegungen an der Grenze zur Ostukraine. Russlands Präsident Putin gibt sich in einem Interview friedlich. Trotz NATO-Übungen im Schwarzen Meer wolle man die Lage nicht eskalieren lassen.

Russland hat laut Präsident Wladimir Putin kein Interesse an einer Zuspitzung der Lage in der Schwarzmeer-Region. Deshalb habe er einen Vorschlag seines Verteidigungsministeriums abgelehnt, als Reaktion auf NATO-Aktivitäten dort Militärübungen abzuhalten, sagte Putin in einem am Sonntag ausgestrahlten Interview mit dem Sender Rossiya-1.

"Ich sollte sagen, dass unser Verteidigungsministerium vorgeschlagen hatte, eigene Übungen in diesen Gewässern abzuhalten. Aber ich glaube, das wäre sinnlos und es besteht kein Grund, die Spannungen dort weiter zu verstärken." Russland werde sich darauf beschränken, Militärflugzeuge und Schiffe der NATO zu eskortieren.

Putin erklärte zudem, USA und NATO hielten im Schwarzen Meer ungeplante Übungen ab. "Das ist eine ernsthafte Herausforderung für uns." Russland hatte zuvor über eine Zunahme der militärischen Aktivitäten der USA und der US-Verbündeten in der Schwarzmeer-Region berichtet und das Vorgehen kritisiert. Ein Teil der Aktivitäten findet in der Nähe der ukrainischen Halbinsel Krim statt, die Russland 2014 annektiert hat. Die USA erklärten, ihre Schiffe seien im Schwarzen Meer, um die Zusammenarbeit mit den NATO-Verbündeten in der Region zu verbessern.

Am Freitag hatte Russland Befürchtungen zurückgewiesen, es könne die Ukraine militärisch angreifen. "Russland ist für niemanden eine Bedrohung", sagte Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow. Europäischen Diplomaten zufolge hätten die USA eine entsprechende Sorge geäußert. Begründet wurde dies mit russischen Truppenbewegungen an der ukrainisch-russischen Grenze.

Aus Deutschland und Frankreich hatte es zuletzt geheißen, Russland verweigere ein neues Ministertreffen zu dem Konflikt. Bei EU-Diplomaten gibt es die Sorge, dass der Stillstand bei politischen Gesprächen zu einer militärischen Eskalation führen könnte. Der Chef der britischen Streitkräfte hatte am Samstag gesagt, die zunehmenden Spannungen zwischen dem Westen und Russland könnten in einen unbeabsichtigten militärischen Konflikt münden.

Quelle: ntv.de, ino/rts

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