"Auf eigenen Wunsch" Putin-Vertrauter Kosak zieht sich aus dem Kreml zurück
18.09.2025, 16:21 Uhr Artikel anhören
Der in der heutigen Ukraine geborene Kosak (r.) arbeitet bereits in den 1990er Jahren unter Putin. Später folgt er seinem Chef nach Moskau in die Regierung.
(Foto: picture alliance/dpa/Pool Sputnik Kremlin/AP)
Über drei Jahrzehnte arbeitet Dmitri Kosak an Putins Seite, lange ist er einer seiner engsten Vertrauten. Zu Beginn des Ukraine-Krieges soll er sich als Einziger gegen die Invasion aussprechen. Noch in diesem Jahr fordert er echte Friedensgespräche mit Kiew. Nun verlässt er den Kreml.
Dmitri Kosak, viele Jahre einer der engsten Mitarbeiter von Russlands Präsident Putin, scheidet offiziellen Angaben zufolge aus der Kremlverwaltung aus. Er könne den Rücktritt von Kosak bestätigen, sagte Kremlsprecher Peskow der Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Er verlasse den Posten des stellvertretenden Leiters der Präsidialverwaltung "auf eigenen Wunsch", betonte Peskow. Einem Bericht des Portals RBK zufolge soll er planen, in die Wirtschaft zu gehen.
Der in der heutigen Ukraine geborene Kosak arbeitete bereits in den 1990er Jahren in der Stadtverwaltung von St. Petersburg unter Putin. Später folgte er seinem Chef nach Moskau in die Regierung und in den Kreml. Kosak war für wichtige Reformen während Putins erster Amtszeit in Verwaltung und Justiz verantwortlich. Später leitete er jahrelang die russische Delegation bei den Verhandlungen um das Schicksal der ostukrainischen Regionen Donezk und Luhansk.
Mit Kriegsbeginn verschwand der vorher so einflussreiche Beamte aus dem Blickfeld. Unabhängige russische Medien wie das Portal Meduza berichteten, dass er sich als Einziger aus dem Umkreis Putins gegen den Krieg mit der Ukraine ausgesprochen habe und auf einen unbedeutenden Büroposten abgeschoben worden sei. In diesem Jahr soll er erneut versucht haben, Putin zu echten Friedensverhandlungen und inneren Reformen zu überreden. Offiziell gibt es keine Angaben zu eventuellen Meinungsverschiedenheiten beider Politiker.
Quelle: ntv.de, mwa/dpa