Politik

Bei weiteren Sanktionen Putin droht Westen mit "katastrophalen Folgen"

"Sanktionen gegen Russland werden für die Länder, die sie verhängen, weitaus größere Verluste bedeuten", warnt Putin.

"Sanktionen gegen Russland werden für die Länder, die sie verhängen, weitaus größere Verluste bedeuten", warnt Putin.

(Foto: via REUTERS)

Kreml-Chef Putin warnt vor "schwerwiegenden" Konsequenzen für den globalen Energiemarkt, sollte der Westen weitere Sanktionen gegen Russland verhängen. Das Außenministerium in Moskau kritisiert zudem, die westlichen Staaten wollten Russland beim G20-Gipfel isolieren.

Russlands Präsident Wladimir Putin hat die westlichen Staaten vor weiteren Sanktionen wegen des Ukraine-Konflikts gewarnt. "Die Fortsetzung der Sanktionspolitik kann zu noch schwerwiegenderen - ohne Übertreibung: katastrophalen - Folgen auf dem Weltenergiemarkt führen", sagte Putin bei einem im Fernsehen übertragenen Treffen mit der Regierung. "Sanktionen gegen Russland werden für die Länder, die sie verhängen, weitaus größere Verluste bedeuten", bekräftigte er erneut.

Putin begrüßte die Weigerung anderer Erdöl produzierender Länder, ihre Ölproduktion zu erhöhen, um sanktioniertes russisches Öl zu kompensieren und einen Preisanstieg zu verhindern. "Die Europäer versuchen, die russischen Energieressourcen zu ersetzen, aber das Ergebnis solcher Aktionen ist vorhersehbar: ein Anstieg der Gaspreise auf dem Markt und ein Anstieg der Energiekosten für die Endverbraucher", sagte er weiter.

Westliche Länder haben Moskau seit Beginn des Militäreinsatzes in der Ukraine am 24. Februar mit zahlreichen Sanktionen belegt. Russland begann in den vergangenen Wochen nun, seine Gaslieferungen an europäische Staaten zu kürzen. Viele, insbesondere europäische Länder sind nach wie vor auf Energieimporte aus Russland angewiesen.

Ministerium wirft Baerbock "Lüge" vor

Russland warf den westlichen Staaten vor, sie hätten Moskau auf dem G20-Treffen auf Bali zu isolieren versucht. "Der Plan der G7-Staaten, Russland zu boykottieren", sei jedoch "gescheitert", erklärte die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, auf Telegram. Sie bezichtigte zudem Bundesaußenministerin Annalena Baerbock der "Lüge", nachdem diese Moskau vorgeworfen hatte, am Austausch mit den anderen G20-Staaten "nicht interessiert" zu sein.

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Der russische Außenminister Sergej Lawrow hatte beim G20-Außenministertreffen in Indonesien bei Baerbocks Rede die Sitzung verlassen. "Was für ein absoluter Unsinn", erklärte Sacharowa zu Baerbocks Äußerungen. Lawrow sei im Raum gewesen, als die Sitzung begann. Etwa zwei Stunden später habe er begonnen, bilaterale Gespräche mit Kollegen im Nebenraum zu führen. "Andere Minister" seien ebenfalls in diesem Raum gewesen, da solche Veranstaltungen "genau zu diesem Zweck abgehalten werden - für Treffen und Kontakte", fügte die Sprecherin hinzu.

Diplomaten zufolge boykottierte Lawrow auch eine Videobotschaft des ukrainischen Außenministers Dmytro Kuleba und eine Ansprache von US-Außenminister Antony Blinken. Mehrere Staaten hatten auf dem G20-Treffen die russische Militäroffensive in der Ukraine scharf kritisiert. Russland ist wegen des Ukraine-Konflikts international zunehmend isoliert. Der Westen hat zudem harte Sanktionen gegen Moskau verhängt.

Quelle: ntv.de, chf/AFP

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