Politik

Diplomatischer Umweg Washington Putin findet EU-Freundschaft mit USA "lästig"

Wladimir Putin, irritiert.

Wladimir Putin, irritiert.

(Foto: AP)

Russlands Präsident Putin verteidigt den russischen Rüstungskurs mit Befremden über die Nähe zwischen EU und den USA. "Seltsam" finde er, wenn interne Angelegenheiten der Europäischen Union mit Washington diskutiert werden müssen.

Die Europäische Union lässt sich aus Sicht des russischen Präsidenten Wladimir Putin in ihren politischen Entscheidungen zu sehr von den USA beeinflussen. Auf die Frage, ob in Europa ein neuer Krieg möglich sei, antwortete Putin im Interview des Schweizer Fernsehsenders SRF: "Ich hoffe nicht", und weiter: "Aber wir wünschen uns ein Europa, dass seine Unabhängigkeit und Souveränität stärker zeigt.

Für Russland sei die enge Abstimmung zwischen der EU und den Vereinigten Staaten teils irritierend und lästig. "Wenn wir, um mit unseren europäischen Partnern über interne Angelegenheiten zu diskutieren, nach Washington reisen müssen, dann ist das ein bisschen seltsam", sagte Putin.

Die neuen russischen Rüstungsprogramme verteidigte der Kreml-Chef gegen Kritik. Immerhin hätten die USA den ABM-Vertrag zur Begrenzung von Raketenabwehrsystemen unilateral aufgekündigt, argumentierte Putin: "Dieser Vertrag stellte den Eckpfeiler des internationalen Sicherheitssystems dar. Als die USA begannen, ihr eigenes Raketenabwehrsystem aufzubauen, haben wir klar gemacht, dass wir als Antwort Maßnahmen treffen werden müssen - mit dem Ziel, das strategische Gleichgewicht der Kräfte zu wahren."

Seit Ende vergangenen Jahres hat Russland eine neue Militärdoktrin, in der die Nato als Gefahr bezeichnet wird. Die nun am Wochenende in Kraft gesetzte Marinedoktrin sieht vor, als Reaktion auf die Osterweiterung des transatlantischen Militärbündnisses die russische Präsenz im Atlantik und in der Arktis zu erhöhen.

Quelle: ntv.de, rpe/dpa

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