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"Rakete aus USA oder Frankreich" Putin nennt angebliche Details zu Flugzeugabsturz

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Sieht die Schuld für den Absturz bei der Ukraine: Wladimir Putin.

Sieht die Schuld für den Absturz bei der Ukraine: Wladimir Putin.

(Foto: IMAGO/SNA)

"Was passiert ist, ist in jedem Fall ein Verbrechen", sagt Putin und beschreibt den Absturz des russischen Militärflugzeugs, bei dem Dutzende ukrainische Kriegsgefangene ums Leben gekommen sein soll. Nach Erkenntnissen des russischen Präsidenten soll klar sein, welcher Raketentyp beim Abschuss eingesetzt wurde.

Russlands Präsident Wladimir Putin beschuldigt die Ukraine, das am Mittwoch abgestürzte russische Militärflugzeug wahrscheinlich mit ausländischen Raketen abgeschossen zu haben. Vorläufige Ergebnisse deuteten darauf hin, dass die Raketen, die die Maschine vom Typ Iljuschin Il-76 getroffen hätten, amerikanisch oder französisch gewesen seien, sagte Putin in einer im Fernsehen übertragenen Ansprache. Das Militärflugzeug sei von der ukrainischen Luftabwehr abgeschossen worden.

"Ich weiß nicht, ob sie es absichtlich oder aus Versehen getan haben, aber es ist offensichtlich, dass sie es getan haben", ergänzte Putin. "Was passiert ist, ist in jedem Fall ein Verbrechen. Entweder durch Fahrlässigkeit oder absichtlich, aber in jedem Fall ist es ein Verbrechen." Die Ergebnisse der russischen Untersuchung würden in zwei bis drei Tagen veröffentlicht.

Wenig später veröffentlichte das russische Ermittlungskomitee Videos mit Bildern von Leichen und einem Flugzeug. Die in Moskau veröffentlichten Aufnahmen zeigen Ermittler auf einem Trümmerfeld, die dort etwa einen Leichensack schließen und auch Tätowierungen auf Körperteilen zeigen. Zu sehen sind zudem ukrainische Dokumente mutmaßlicher Kriegsgefangener. Ein anderes Video zeigt ein Flugzeug, zu dem Transporter fahren. Laut Behörden soll das belegen, dass die ukrainischen Kriegsgefangenen die Maschine vor dem Abschuss bestiegen haben. Von unabhängiger Seite waren die Videos bislang nicht überprüfbar.

Russischen Angaben zufolge waren 74 Menschen an Bord, die alle bei dem Absturz in der Grenzregion Belgorod starben - der Großteil davon sollen ukrainische Soldaten auf dem Weg zu einem Gefangenenaustausch gewesen sein. Russland hat bislang keine Beweise für seine Behauptungen vorgelegt. Russland und die Ukraine tauschen immer wieder Kriegsgefangene aus. Die Region Belgorod grenzt an die Ukraine. Sie geriet in den vergangenen Monaten immer wieder vom Nachbarland aus unter Beschuss.

Die Regierung in Kiew stellt Moskaus Darstellung infrage. Die Ukraine betätigte, dass ein Gefangenenaustausch geplant gewesen sein. Jedoch sei sie nicht darüber informiert worden, dass die Soldaten mit dem Flugzeug zur Grenze transportiert werden würden. Zur Aufklärung des Absturzes leiteten sowohl Kiew als auch Moskau strafrechtliche Ermittlungen ein. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj forderte zudem eine internationale Untersuchung.

Quelle: ntv.de, mba/rts/AFP

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