"Humanitäre Pause" in Syrien Putin ruft neue Feuerpause für Aleppo aus
02.11.2016, 11:03 Uhr
Aleppo ist seit dem Sommer 2012 schwer umkämpft.
(Foto: REUTERS)
Wladimir Putin und die syrische Regierung wollen ihre Luftangriffe auf die umkämpfte Metropole Aleppo bis Freitag aussetzen. Bis dahin sollen verletzte Zivilisten aus der Stadt gebracht werden. Moskau hatte zunächst gezögert, die Waffenruhe zu verlängern.
Der russische Präsident Wladimir Putin hat für die nordsyrische Stadt Aleppo für diesen Freitag eine zehnstündige Feuerpause angeordnet. Die "humanitäre Pause" werde von 9 bis 19 Uhr Ortszeit (7 bis 17 Uhr MEZ) gelten, teilte Generalstabschef Waleri Gerasimow mit.
Generalstabschef Waleri Gerassimow rief Kämpfer der Opposition auf, den abgeriegelten Ostteil der Stadt über zwei Korridore zu verlassen. "Von diesen werden Soldaten und Waffen der Regierung abgezogen", sicherte er zu. Um Zivilisten und Verwundete aus der Stadt zu bringen, seien weitere sechs Korridore offen, sagte Geraissimow in Moskau. Zuvor ist es Rettungskräften nicht gelungen zu den Verletzten durchzudringen. Die syrische Regierung wollte keine Hilfe in Aleppo zulassen.
Am Dienstag hatte Russland eine Verlängerung der Waffenruhe davon abhängig gemacht, dass die Rebellen ihre Angriffe einstellen. Die Aufständischen hatten am Freitag eine Offensive in Aleppo gestartet, um die Belagerung durch die Regierungstruppen zu durchbrechen. Ihr erklärtes Ziel ist es, einen Durchgang zu den von Aufständischen gehaltenen Vierteln im Ostteil der Stadt freizukämpfen.
Die einstige Wirtschaftsmetropole Aleppo ist seit dem Sommer 2012 zwischen Rebellen und Regierungssoldaten geteilt und schwer umkämpft. Die Armee des syrischen Machthabers Baschar al-Assad hatten Mitte Juli die Rebellenviertel komplett eingeschlossen. Dort halten sich rund 250.000 Menschen auf.
Quelle: ntv.de, vck/dpa/rts/AFP