Politik

TV-Fragestunde in Russland Putin warnt Ukraine vor Provokationen

Russlands Präsident Putin bei der jährlichen TV-Befragung "Direkter Draht".

Russlands Präsident Putin bei der jährlichen TV-Befragung "Direkter Draht".

(Foto: dpa)

Bei der Sendung "Direkter Draht" mit Russlands Präsident Putin ist auch der Ukraine-Konflikt ein Thema. Dabei nimmt der Kremlchef kein Blatt vor den Mund: Sollte es während der Fußball-WM Angriffe auf Separatisten geben, droht er mit "schweren Folgen".

Der russische Präsident Wladimir Putin droht der Ukraine, falls sie während der Fußball-WM militärische Angriffe auf Separatistenstellungen im Osten des Landes versuchen sollte. "Wenn das passiert, wird es, so sehe ich das, sehr schwere Folgen für die ganze ukrainische Staatlichkeit haben", sagte Putin in Moskau bei seiner jährlichen TV-Fragestunde.

Im Konflikt sind seit 2014 mehr als 10.000 Menschen getötet worden. Offiziell gilt ein Waffenstillstand, der aber von beiden Seiten verletzt wird. Gerade im Mai hatte es wieder Artilleriebeschüsse gegeben.

Nach Ansicht Putins betrachtet der Westen Russland als Bedrohung und als Konkurrent. Durch einseitige Sanktionen würden keine Probleme gelöst. Der Westen wolle durch Strafmaßnahmen und Vorwürfe des Fehlverhaltens die Entwicklung Russland hemmen, sagte er. Den russischen Mitbürger in den baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen sprach Putin Mut zu. Er werde die Rechte der Menschen verteidigen. Was das genau heißt, sagte er aber nicht.

Der russische Präsident äußerte sich auch zum Fall des ehemaligen Doppelagenten Skripal. Der Agent sei in Großbritannien nicht mit einem militärischen. Kampfstoff vergiftet worden. Russland wolle sich deshalb an den Ermittlungen beteiligen.

Aus vielen Teilen des Landes wurden während der Sendung Menschen per Telefon und Video zugeschaltet, die ihre Fragen und Anliegen an den Präsidenten richteten. Vieles an der Sendung ist inszeniert, doch trotzdem lassen sich immer wieder die Sorgen der Bürger erkennen. Die beschäftigt vor allem die gestiegenen Preise im Land und Themen wie die Gesundheitsvorsorge. Im Vorfeld der Sendung sollen mehr als zwei Millionen Fragen eingegangen sein. Für Putin war es schon die 16. Live-Befragung in seiner Zeit als Präsident.

Quelle: ntv.de, dpa/rts

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