Politik

Trumps "künftiger Star" QAnon-Anhängerin in Kongress gewählt

Marjorie Taylor Greene warnte die USA vor "Antifa-Terroristen".

Marjorie Taylor Greene warnte die USA vor "Antifa-Terroristen".

(Foto: REUTERS)

Die Republikanerin Marjorie Taylor Greene hat es ins US-Repräsentantenhaus geschafft - trotz der Schlagzeilen über ihre Nähe zu den Verschwörungsmythen der QAnon-Bewegung. Für Trump ist sie eine politische Nachwuchshoffnung, für die Demokraten ein fleischgewordener Albtraum.

Eine Anhängerin des rechten Verschwörungsmythos QAnon ist bei der US-Kongresswahl ins Repräsentantenhaus gewählt worden. Die Republikanerin Marjorie Taylor Greene setzte sich im Bundesstaat Georgia Prognosen zufolge gegen ihren demokratischen Rivalen durch. Die 46-Jährige, die sich noch nie um ein politisches Amt beworben hatte, sprach auf Twitter von einem "großen Sieg".

Präsident Donald Trump hatte Greene vor zwei Monaten als "künftigen republikanischen Star" bezeichnet. Die 46-Jährige hatte im August die Vorwahlen der Republikaner gegen einen gemäßigten Kandidaten gewonnen. Im Wahlkampf für die Kongresswahl setzte sie dann auf das Motto "Rettet Amerika, stoppt den Sozialismus", posierte in Videos mit einem Sturmgewehr und warnte vor "Antifa-Terroristen".

Greene hat aber vor allem als Verfechterin der QAnon-Verschwörungstheorie für Wirbel gesorgt. Die QAnon-Bewegung sieht Trump als Kämpfer gegen eine kriminelle und satanistische Organisation von Pädophilen, der vor allem demokratische Politiker, aber auch Milliardär George Soros sowie diverse Hollywoodstars angehören sollen.

Trump distanziert sich nicht

Ausgangspunkt der Bewegung war ein anonymer Internet-Beitrag im Jahr 2017, bei dem es um angebliche bizarre Riten von Kinderschändern und politische Verschwörungen ging. Viele QAnon-Botschaften haben antisemitischen und rechtsradikalen Charakter. Die Bewegung hat sich inzwischen auch in Europa ausgebreitet. Trump hatte es kürzlich abgelehnt, sich von QAnon zu distanzieren.

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In den USA finden zeitgleich zur Präsidentschaftswahl die Kongresswahlen statt. Dabei werden 35 der insgesamt 100 Senatoren und alle 435 Abgeordneten des Repräsentantenhauses neu gewählt. Die Demokraten wollen den Republikanern ihre Senatsmehrheit entreißen und ihre eigene Mehrheit im Repräsentantenhaus verteidigen. Zumindest Letzteres haben sie Hochrechnungen des Senders Fox News zufolge bereits geschafft.

Wichtige republikanische Senatoren sicherten sich aber Medienberichten zufolge eine Wiederwahl: Mehrheitsführer Mitch McConnell und der ebenfalls einflussreiche Lindsey Graham. Die Demokraten konnten aber einen bislang von den Republikanern gehaltenen Senatssitz aus dem Bundesstaat Colorado gewinnen.

Quelle: ntv.de, jug/AFP

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