Politik

Protest gegen Flüchtlingsheim Rechte ziehen zu Kretschmers Wohnung

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Ob sich Kretschmer zum Zeitpunkt des Protests in der Wohnung befand, ist nicht bekannt.

Ob sich Kretschmer zum Zeitpunkt des Protests in der Wohnung befand, ist nicht bekannt.

(Foto: picture alliance/dpa)

Während der Pandemie ziehen Corona-Leugner vor das Haus von Sachsens Ministerpräsident Kretschmer. Nun trifft es eine Dienstwohnung des CDU-Politikers in Dresden. Rechte Demonstranten tauchen in der Nähe des Gebäudes auf - die Polizei riegelt die Gegend ab.

Teilnehmer einer Protestversammlung gegen eine geplante Flüchtlingsunterkunft im Dresdner Norden sind zu einer Dienstwohnung von Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer gezogen. Auf einem bei X geposteten Video ist zu sehen, wie Dutzende Menschen hinter einem Banner mit der Aufschrift "Nein zum Heim", unter "Kretschmer muss weg"-Rufen, eine Wohnstraße entlang laufen.

"Politiker dürfen sich auch zu Hause nicht mehr wohlfühlen, wenn sie über die Köpfe hinweg entscheiden", hetzte ein Mann die Menge über ein Mikrofon auf. Die Polizei riegelte das Gebiet um Kretschmers Wohnhaus ab. Nach Angaben des MDR nahmen etwa 300 Menschen an dem Umzug teil.

Eine pöbelnde Menge sei in Kretschmers privates Lebensumfeld "eingedrungen", postete Justizministerin Katja Meier von den Grünen am Nachmittag auf X. Solche "Heimsuchungen" seien kein Ausdruck legitimer politischer Auseinandersetzung, sondern "ein schändlicher Angriff auf unsere Demokratie". Vize-Ministerpräsident und Umweltminister Wolfram Günther sprach laut Mitteilung von einer "inakzeptablen Missachtung der Demokratie".

Die Versammlung vor der alten Schule, zu der die rechtsextreme Kleinstpartei "Freie Sachsen" aufgerufen hatte, deren Aufzug und ein Gegenprotest blieben "ohne Vorkommnisse", sagte ein Sprecher des Lagezentrums der Polizei auf Anfrage. Vor drei Wochen hatten Unbekannte versucht, an dem für die Nutzung als Flüchtlingsunterkunft vorgesehenen Gebäude Feuer zu legen. Die Flammen erloschen jedoch, ehe sie die zuvor mit brennbarer Flüssigkeit versehene Fassade erreichten. In die ehemalige Schule sollen nach Angaben der Stadt 65 Geflüchtete einziehen.

Quelle: ntv.de, jpe/dpa

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