Politik

Mehrere Polizisten verletzt Rechtsradikale marschieren durch Warschau

Einige Demoteilnehmer bewarfen Polizisten mit Steinen und Feuerwerkskörpern.

Einige Demoteilnehmer bewarfen Polizisten mit Steinen und Feuerwerkskörpern.

(Foto: picture alliance/dpa)

Aufgrund der Corona-Pandemie sind in Polen Versammlungen nur mit maximal fünf Personen erlaubt. Tausende Nationalisten ziehen am Unabhängigkeitstag trotzdem durch die Hauptstadt - und liefern sich Zusammenstöße mit der Polizei.

Trotz eines Verbots sind am polnischen Nationalfeiertag Tausende Rechtsradikale und Nationalisten beim sogenannten Unabhängigkeitsmarsch durch Warschau gezogen. Bei Auseinandersetzungen seien mehrere Einsatzkräfte verletzt worden, teilte die Polizei auf Twitter mit. Die Beamten hätten Tränengas und Gummigeschosse eingesetzt. Fernsehaufnahmen zeigten, wie Demonstranten Steine und Feuerwerkskörper auf die Polizisten warfen.

Wegen der Corona-Pandemie hatte Warschaus Oberbürgermeister Rafal Trzaskowski den Marsch verboten, zu dem rechte Organisationen für den polnischen Unabhängigkeitstag aufgerufen hatten. In Polen sind derzeit Versammlungen nur mit maximal fünf Personen erlaubt. Die Veranstalter riefen daraufhin zu einem Auto- und Motorradkorso durch die Innenstadt auf. Viele Teilnehmer ließen jedoch Autos und Motorräder in Nebenstraßen stehen und zogen zu Fuß weiter. Sie schwenkten die polnische Nationalflagge und sangen: "Gott, Ehre und Heimatland". Einige trugen Fackeln oder entzündeten Feuerwerkskörper.

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In den vergangenen Jahren gab es während des Marsches wiederholt schwere Ausschreitungen. In diesem Jahr lautete das Motto: "Unsere Zivilisation, unsere Regeln". Das Plakat dazu zeigt einen Ritter, der einen roten und regenbogenfarbenen Stern zerschlägt - eine Anspielung auf Kommunismus, Sozialismus und die LGBT-Gemeinschaft von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgender-Menschen.

Der Tag der Unabhängigkeit am 11. November wird in Polen als Nationalfeiertag begangen. An diesem Tag im Jahr 1918 hatte Jozef Pilsudski in Warschau den Oberbefehl über die polnischen Truppen übernommen und die Unabhängigkeit ausgerufen. Dies fiel zusammen mit der Schließung des Waffenstillstands zwischen Deutschland und Frankreich. Mit den Friedensverträgen nach dem Ersten Weltkrieg wurde die lange Teilung Polens durch Preußen, Österreich-Ungarn und Russland dann überwunden.

Quelle: ntv.de, uzh/dpa

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