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Nach Boxer-Großbestellung Bundeswehr investiert Hunderte Millionen in Puma-Panzer

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Der Puma-Schützenpanzer ist der Nachfolger vom älteren Marder, von denen einige Exemplare an die Ukraine abgegeben wurden.

Der Puma-Schützenpanzer ist der Nachfolger vom älteren Marder, von denen einige Exemplare an die Ukraine abgegeben wurden.

(Foto: IMAGO/Future Image)

Nach der Bestellung von über 100 schweren Boxer-Gefechtsfahrzeugen in Australien will die Bundeswehr in einem anderen großen Auftrag viele Puma-Schützenpanzer modernisieren. Beides sind Modelle von Rheinmetall. Der Konzern macht seit letztem Jahr Rekordumsätze.

Die Bundeswehr lässt 143 Puma-Schützenpanzer für insgesamt 770 Millionen Euro nachrüsten. Damit werde die Feuerkraft und Führungsfähigkeit der Fahrzeuge verbessert, teilte der Rüstungskonzern Rheinmetall in Düsseldorf mit. Mit Führungsfähigkeit gemeint ist neue Technik, um den Panzer digital in den Kampfverband einzubinden und den Kontakt mit den Infanteristen und den übergeordneten Führungsebenen zu verbessern. Bei der Nachrüstung geht es auch um hochauflösende Tag- und Nachtsicht-Kameras und das Lenkflugkörpersystem Mells.

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Der Auftrag für ein Gemeinschaftsunternehmen von Rheinmetall und Krauss-Maffei Wegmann bezieht sich auf einen im Jahr 2021 geschlossenen Vertrag, der entsprechende Optionen zur Modernisierung enthielt. Diese wurden nun gezogen. Die Modernisierung soll im Jahr 2029 abgeschlossen sein. Bereits 2021 hatte die Bundeswehr die Nachrüstung von 150 Pumas auf den Weg gebracht. Künftig werden also knapp 300 dieser Schützenpanzer auf den Konstruktionsstand S1 gebracht sein und damit einen einheitlichen Standard haben.

Der Puma gehört nicht zu jenen Panzern, die von Deutschland als Unterstützung gegen den russischen Angriffskrieg in die Ukraine geschickt wurden. Stattdessen bekam Kiew das Vorgängermodell Marder. 40 davon haben laut Bundesregierung bislang mitsamt Munition das osteuropäische Land erreicht. Sie stammen aus Bundeswehr- und Industriebeständen.

Goldene Zeiten für Rüstungskonzern

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Rheinmetall profitiert seit der russischen Invasion massiv von der damit verbundenen militärischen Aufrüstung in vielen Ländern. 2022 machte das Unternehmen Rekord-Umsätze, in diesem Jahr rückte der Konzern in den Dax auf, die Aktie erreichte ein Allzeithoch. "Putin hat Rheinmetall in den DAX gebombt, sagte ntv-Moderator Raimund Brichta im Wirtschaftspodcast.

Zuletzt war bekannt geworden, dass die Bundeswehr in einem anderen großen Auftrag mit Mitteln aus dem Sondervermögen von 100 Milliarden Euro mehr als 100 neue schwere Gefechtsfahrzeuge in Australien anschafft. Dabei handelt es sich um die dort unter dem Namen Combat Reconnaissance Vehicle (CRV, Kampf- und Aufklärungsfahrzeug) produzierte Version des Radpanzers Boxer von einem Gemeinschaftsunternehmen von Rheinmetall und Krauss-Maffei Wegmann.

(Dieser Artikel wurde am Mittwoch, 19. April 2023 erstmals veröffentlicht.)

Quelle: ntv.de, rog/dpa

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