Deutschland will Kulturerbe retten Resolution gegen Zerstörung durch IS
28.05.2015, 07:47 Uhr
Das Standbild aus einen Youtube-Video zeigt Rauch in unmittelbarer Nähe der antiken Tempelanlage von Palmyra.
(Foto: AP)
Die UN-Vollversammlung will eine auch von Deutschland eingebrachte Resolution zum Schutz von Kulturgütern vor dem IS verabschieden. Die Täter sollen verfolgt und der illegale Handel mit erbeuteten Kulturgütern unterbunden werden.
Deutschland will in den Vereinten Nationen gemeinsam mit anderen Ländern gegen die Zerstörung von Kulturerbe durch die Terrormiliz IS vorgehen. Das Ausmaß der menschlichen Katastrophe in Syrien sei angesichts von bereits mehr als 220.000 Todesopfern unerträglich, sagte die Staatsministerin im Auswärtigen Amt, Maria Böhmer, vor ihrer Abreise nach New York. "Doch auch das kulturelle Gedächtnis der Menschheit wird Tag für Tag zerstört."
In New York will die UN-Vollversammlung an diesem Donnerstag eine auch von Deutschland eingebrachte Resolution zum Schutz von Kulturgütern vor dem IS verabschieden.
Angesichts des bisherigen Vorgehens des Islamischen Staates (IS) müsse befürchtet werden, dass die Terrororganisation auch die UNESCO-Welterbestätte in der syrischen Stadt Palmyra zerstören werde, sagte Böhmer laut Auswärtigem Amt. Solche gezielten Zerstörungen von Kulturgütern müssten als "terroristische Akte und Kriegsverbrechen" geächtet werden. Die Täter seien zu verfolgen und der illegale Handel mit erbeuteten Kulturgütern müsse unterbunden werden, forderte Böhmer.
Der IS hatte jüngst die historische Oasenstadt Palmyra in Zentralsyrien erobert. Die gleichnamige Ruinenstätte gehört zum Unesco-Weltkulturerbe. Ein syrischer Provinz-Gouverneur teilt nun mit, dass die Dschihadisten antike Statuen in einem Museum an der Weltkulturerbestätte zerstört hätten. Einige der Skulpturen in der Ausstellung seien von den Extremisten zerschmettert worden. Unbestätigten Berichten zufolge wurden auch Skulpturen im Baal-Tempel vernichtet.
Quelle: ntv.de, ppo/dpa