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Sorge vor Gegenoffensive? Russen errichten Abwehranlagen im eigenen Land

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Auch auf der Krim verstärkt Russland seine Verteidigungslinie.

Auch auf der Krim verstärkt Russland seine Verteidigungslinie.

(Foto: picture alliance/dpa/Maxar Technologies via AP)

Die Ukraine bereitet eine Frühjahrsoffensive gegen ihre russischen Angreifer vor. Diese wappnen sich nach Informationen britischer Geheimdienste gegen einen möglichen Angriff. Sowohl an der Front als auch auf anerkanntem russischen Territorium werden gewaltige Verteidigungsanlagen gebaut.

Im Krieg gegen die Ukraine hat Russland nach Angaben britischer Geheimdienste starke Verteidigungsanlagen an der Front, aber auch in besetzten ukrainischen Gebieten und teils tief im eigenen Land errichtet. "Bilder zeigen, dass Russland besondere Anstrengungen unternommen hat, um die nördliche Grenze der besetzten (ukrainischen Halbinsel) Krim zu befestigen", teilte das britische Verteidigungsministerium mit. Zudem seien Hunderte Kilometer Schützengräben auf international anerkanntem russischen Territorium ausgehoben worden, darunter in den Gebieten Belgorod und Kursk, die an die Ukraine grenzen.

In London wurden zwei mögliche Begründungen für die Defensivanlagen genannt. "Die Abwehranlagen unterstreichen die tiefe Besorgnis der russischen Führung, dass die Ukraine einen großen Durchbruch erzielen könnte", hieß es. "Einige Arbeiten wurden aber wahrscheinlich von lokalen Kommandeuren und Politikern in Auftrag gegeben, um die offizielle Linie zu unterstützen, dass Russland von der Ukraine und der NATO 'bedroht' wird."

Derweil nimmt nach Darstellung des ukrainischen Militärs die Vorbereitung seiner erwarteten Frühjahrsoffensive gegen die russischen Angreifer Gestalt an. Eine Sprecherin des südlichen Militärkommandos sagte, die Unterwanderung von Russlands Logistik sei dafür eines "der Elemente". Sie bezog sich auf den Ausbruch eines Feuers, bei dem auf der von Russland annektierten Halbinsel Krim am Samstag ein großes Treibstofflager zerstört worden sein soll.

Der Brand habe beim russischen Militär große Besorgnis ausgelöst, zitierten ukrainische Medien Natalia Humenjuk. "Die Tatsache, dass die Logistik des Feindes unterwandert wird (…) diese Arbeit bereitet die breite, großangelegte Offensive vor, auf die alle warten." Der Feind merke, dass seine Ressourcen unterwandert würden. "Und er beginnt zu lavieren."

Das Verteidigungsministerium in London veröffentlicht seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine unter Berufung auf Geheimdienstinformationen täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Moskau wirft London eine Desinformationskampagne vor.

Quelle: ntv.de, hny/dpa

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