Meldungen aus Kursk und Belgorod Russen wollen Grenzdurchbrüche abgewehrt haben
14.03.2024, 12:56 Uhr Artikel anhören
Beim Beschuss von Belgorod kam eine Autofahrerin ums Leben.
(Foto: IMAGO/ITAR-TASS)
Kremlkritische Kämpfer nehmen russische Grenzregionen ins Visier. Das russische Militär wehrt nach eigenen Angaben Eindringlinge in Kursk ab. Auch ein Versuch der ukrainischen Armee in der Region Belgorod soll gescheitert sein. Es dürften nicht die letzten Angriffe diese Woche gewesen sein.
Russland hat Kämpfe zwischen russischen Streitkräften und pro-ukrainischen Gruppen in der an der Grenze zur Ukraine gelegenen Region Kursk gemeldet. Sie wehre den von ukrainischem Gebiet aus erfolgten Angriff ab, erklärte die russische Nationalgarde auf Telegram. Die Einheiten der Garde "beteiligen sich an der Abwehr eines Angriffs (...) in der Nähe der Ortschaft Tjotkino in der Region Kursk", hieß es.
Bereits am Dienstag hatten Kämpfer von drei verschiedenen Milizen aus der Ukraine erklärt, nach Russland eingedrungen zu sein und das Grenzdorf angegriffen zu haben. Die Milizen, das "Russische Freiwilligenkorps" sowie die Gruppen "Freiheit für Russland" und "Sibirisches Bataillon", setzen sich vorwiegend aus freiwilligen russischen Kämpfern zusammen, die gegen den Kreml sind.
Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums in Moskau hätten ukrainische Soldaten zudem versucht, in die russische Region Belgorod einzudringen. Der Angriff sei allerdings abgewehrt und "bis zu 195 Soldaten" seien getötet worden, hieß es weiter. Auch fünf Panzer und vier gepanzerte Fahrzeuge seien dabei angeblich zerstört worden. Unabhängig überprüfen ließ sich das allerdings nicht.
Tote nach Drohnenangriff in Belgorod
Am Mittwoch hatten die Milizen-Kämpfer die Bewohner der Grenzregionen vor weiteren Angriffen gewarnt und zur Evakuierung von Kursk, Belgorod und Brjansk aufgerufen. Der russische Präsident Wladimir Putin erklärte, die Angriffe seien ein Versuch, die anstehenden Wahlen in Russland zu stören. Von Freitag bis Sonntag findet in Russland die Präsidentschaftswahl statt. Es wird erwartet, dass sich Putin eine weitere Amtszeit sichert.
Aus der Stadt Belgorod wurde indes ein erneuter ukrainischer Drohnenangriff mit einem Todesopfer gemeldet. Eine Frau, die am Steuer eines Autos saß, sei nach einer "Explosion" gestorben, drei weitere Menschen seien verletzt worden, erklärte der Gouverneur der Region, Wjatscheslaw Gladkow, auf Telegram. Gladkow hatte zuvor bereits ein Todesopfer durch nächtliche Angriffe bekannt gegeben.
Das russische Verteidigungsministerium erklärte, in der Nacht seien insgesamt 14 ukrainische Drohnen abgeschossen worden, davon elf Drohnen über der Region Belgorod sowie drei Drohnen über der Region Kursk. Die Ukraine hat seit dem Sommer ihre Drohnenangriffe gegen Russland verstärkt. Bereits am Mittwoch hatte sie mit Dutzenden Drohnen russische Regionen und insbesondere Standorte der Energieinfrastruktur ins Visier genommen.
Quelle: ntv.de, fzö/AFP/dpa