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Im Osten des Landes festgenommen Russische Justiz verurteilt US-Soldaten zu Haftstrafe

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Gordon Blacks Anwalt will in Berufung gehen.

Gordon Blacks Anwalt will in Berufung gehen.

(Foto: REUTERS)

Im April reist ein US-Soldat ohne Erlaubnis der US Army nach Russland. Er soll dort eine Frau besucht haben, die er zuvor über eine Dating-App kennengelernt hatte. Es kommt zum Streit und schließlich zur Festnahme des Amerikaners. Ein Gericht in Wladiwostok fällt nun ein Urteil.

Ein russisches Gericht hat einen US-Soldaten Medienberichten zufolge wegen Todesdrohungen und Diebstahls zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt. Gordon Black sei von dem Gericht in Wladiwostok zu drei Jahren und neun Monaten Gefängnis verurteilt worden, berichteten die staatliche Nachrichtenagentur TASS und der Radiosender Sputnik. TASS zufolge will Blacks Anwalt Berufung gegen das Urteil einlegen.

Black war im Mai in der ostrussischen Stadt festgenommen worden. Er hatte dort eine russische Frau besucht, die er während seines Dienstes in Südkorea kennengelernt hatte. Die russische Justiz wirft Black vor, Alexandra Waschtschuk körperlich angegriffen und ihr 10.000 Rubel (rund 109 Euro) gestohlen zu haben.

Black hatte sich "teilweise schuldig" bekannt, stritt Medienberichten zufolge jedoch ab, Waschtschuk gedroht zu haben, sie umzubringen. Waschtschuk sei bei dem Streit stark alkoholisiert gewesen. Die beiden hatten sich nach Aussagen Blacks im Oktober 2022 über eine Dating-App in Südkorea kennengelernt und seien eine Beziehung eingegangen. Waschtschuk habe ihn später eingeladen, nach Wladiwostok zu kommen.

Laut U.S. Army hatte der Soldat seinen Dienst in Südkorea am 10. April beendet. Anstatt auf das Festland der Vereinigten Staaten zurückzukehren, sei er "aus persönlichen Gründen" über China nach Wladiwostok gereist. Er habe für seine Reise keine offizielle Genehmigung durch das US-Verteidigungsministerium beantragt. Der Soldat trat den Angaben zufolge 2008 in die Armee ein und war im Irak und in Afghanistan im Einsatz.

Die Inhaftierung von US-Bürgern in Russland zieht in den meisten Fällen komplizierte Verhandlungen zwischen Moskau und Washington über eine Freilassung oder einen Austausch nach sich. So wurde die US-Basketballspielerin Brittney Griner 2022 in Russland wegen Drogenbesitzes verurteilt und gegen den russischen Waffenhändler Viktor But ausgetauscht, der in den USA inhaftiert war. Seit Ende 2018 sitzt der frühere US-Soldat Paul Whelan wegen angeblicher Spionage in Russland in Haft.

Quelle: ntv.de, jog/AFP/dpa

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