Politik

Kämpfe rund um Lyman Russische Vorstöße zwingen Ukrainer zur Planänderung

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Bei Bachmut melden ukrainische Truppen den Vormarsch auf das Dorf Andrijiwka.

Bei Bachmut melden ukrainische Truppen den Vormarsch auf das Dorf Andrijiwka.

(Foto: picture alliance / AA)

Kiews Truppen kommen bei ihrer Gegenoffensive nur langsam voran. Während sie nach eigenen Angaben bei Bachmut Geländegewinne erzielen, müssen sie nördlich von Lyman Gebietsverluste hinnehmen. Nun will der Oberbefehlshaber der ukrainischen Landstreitkräfte seine Taktik anpassen.

Die ukrainischen Streitkräfte haben nach eigenen Angaben Geländegewinne in der Ost- und Südukraine erzielt, doch auch mit Problemen zu kämpfen. "Aufgrund der schwierigen und gegensätzlichen Situation in den Abschnitten Bachmut und Lyman mussten wir unsere Pläne anpassen", teilte der Oberbefehlshaber der Landstreitkräfte, Olexander Syrskyj, bei Telegram mit.

Zuvor hatte Generalstabssprecher Andrij Kowaljow von einem Vormarsch in Richtung des Dorfs Andrijiwka südlich der russisch kontrollierten Stadt Bachmut gesprochen. Im südlichen Teil des Donezker Gebiets seien die ukrainischen Truppen wiederum zwischen 500 und 750 Meter bei der Ortschaft Staromajorske vorangekommen.

Die ukrainischen Planänderungen beziehen sich mutmaßlich auf russische Vorstöße aus dem Luhansker Gebiet in Richtung der benachbarten Region Charkiw nördlich der von Kiew kontrollierten Stadt Lyman. Übereinstimmenden Berichten zufolge sollen russische Truppen westlich von Karmasyniwka Geländegewinne erzielt haben.

Russisches Munitionslager angegriffen

Russlands Armee selbst meldete Fortschritte an der Front in der Region Donezk. In den vorangegangenen 24 Stunden seien die russischen Soldaten auf einer Breite von bis zu vier Kilometern bis zu zwei Kilometer weit in Richtung Lyman vorgedrungen, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit. Im Zuge dieser "erfolgreichen Gegenangriffe" habe die russische Armee die Ortschaft Serhijiwka eingenommen.

Unbestätigten örtlichen Berichten zufolge gab es im zentralen Teil der von Russland 2014 annektierten Schwarzmeerhalbinsel Krim Explosionen. Unklar war, ob diese auf den Einsatz der russischen Flugabwehr oder tatsächliche Einschläge zurückzuführen waren. Laut den nicht bestätigten Berichten könnte eine Reparaturwerkstatt des Militärs getroffen worden sein. Tags zuvor war ein russisches Munitionslager bei Dschankoj mittels Luft-Boden-Raketen mutmaßlich des Typs Storm Shadow angegriffen worden.

Die Ukraine verteidigt sich seit mehr als 17 Monaten gegen eine russische Invasion. Eine vor rund sieben Wochen begonnene Gegenoffensive brachte bisher keine durchschlagenden Erfolge. Einige Wochen nach Beginn der Gegenoffensive hatte die russische Armee ihrerseits einen neuen Anlauf genommen, den Nordosten der Ukraine vollständig unter ihre Kontrolle zu bringen. Vor zwei Wochen hatte sie bereits verkündet, 1,5 Kilometer in Richtung Lyman vorgedrungen zu sein. Lyman liegt rund 50 Kilometer nordöstlich von Kramatorsk, der größten Stadt unter ukrainischer Kontrolle im Osten der Ukraine.

Quelle: ntv.de, lve/dpa/AFP

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