Politik

"Ziele" bei NATO-Beitritt Russischer Botschafter droht Schweden und Finnland

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Russlands Botschafter in Schwedens Hauptstadt Stockholm versucht, auf den Beitritt des Landes zur NATO Einfluss zu nehmen.

Russlands Botschafter in Schwedens Hauptstadt Stockholm versucht, auf den Beitritt des Landes zur NATO Einfluss zu nehmen.

(Foto: imago/blickwinkel)

Schweden ist empört über den russischen Botschafter. Dieser hatte zuvor erklärt: Mit einem NATO-Beitrittsgesuch gehe das Land einen Schritt Richtung "Abgrund". Schweden wie Finnland müssten damit rechnen, bei einer Aufnahme in die NATO zu "legitimen Zielen" von Vergeltungsmaßnahmen zu werden.

Nach Drohungen des russischen Botschafters in Schweden gegen den geplanten NATO-Beitritt Stockholms will Schweden den russischen Botschafter Viktor Tatarintsev einbestellen. Damit solle der "offensichtliche Versuch der Einflussnahme klar angeprangert" werden, teilte der schwedische Außenminister Tobias Billström mit. "Schwedens Sicherheitspolitik wird von Schweden bestimmt - von niemandem sonst."

Der russische Botschafter in Stockholm hatte zuvor erklärt, dass Schweden und Finnland nach einem NATO-Beitritt zu "legitimen Zielen" russischer "Vergeltungsmaßnahmen" auch militärischer Art würden. Tatarintsev äußerte auf der Homepage der russischen Botschaft in Schweden, nach einem NATO-Beitritt der beiden Länder würde sich die Grenze Russlands mit der NATO "fast verdoppeln". Schweden gehe mit seinem NATO-Beitrittsgesuch einen Schritt Richtung "Abgrund".

In der Folge des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine hatten Schweden und das Nachbarland Finnland gemeinsam den Beitritt zur NATO beantragt. Alle 30 NATO-Mitgliedstaaten müssen grünes Licht für die Aufnahme geben, die Zustimmung Ungarns und der Türkei für Schwedens Beitritt steht noch aus. Finnland braucht nur noch die Zustimmung der Türkei, die von Ankara für die nächste Zeit versprochen wurde.

Russland kritisiert seit Langem die NATO-Osterweiterung. Die NATO-Länder seien Teil des "Ukraine-Konflikts", sagte der Sekretär des russischen Sicherheitsrats, Nikolaj Patruschew, laut der Nachrichtenagentur Interfax in dieser Woche.

Biden zu Atomwaffen: "Es ist besorgniserregend"

US-Präsident Joe Biden prangerte indes die Aussagen von Kreml-Chef Wladimir Putin zur Stationierung russischer Atomwaffen in Belarus als "gefährlich" an. "Es ist besorgniserregend", sagte Biden in Washington. Putin hatte am Samstag angekündigt, dass russische taktische Nuklearwaffen im Nachbarland Belarus stationiert würden.

Washington hatte die Pläne umgehend kritisiert, die rund ein Jahr nach dem Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine bekannt gegeben wurden. Belarus ist ein enger Verbündeter Russlands, dort sind auch russische Truppen stationiert, die in der Ukraine zum Einsatz kommen sollen. US-Regierungsvertreter machten aber deutlich, dass es bisher keine Hinweise gebe, dass Russland bereits Atomwaffen nach Belarus verlegt. "Sie haben es noch nicht getan", sagte Biden dazu.

Quelle: ntv.de, ghö/AFP

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