Politik

Ausnahmezustand in NoworossijskRussischer Hafen stoppt nach ukrainischen Angriffen Ölexport

14.11.2025, 13:12 Uhr
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Nichts geht mehr im Hafen von Noworossijsk (Archivbild). (Foto: AP Photo)

Dreieinhalb Jahre schon attackiert der Kreml die Ukraine. Ein Ende des Kriegs scheint nur möglich, wenn Moskau das Geld aus Ölverkäufen ausgeht. Jetzt startet Kiew deshalb einen großen Schlag gegen einen wichtigen Verladehafen im Schwarzen Meer.

Kiews Militär hat ein russisches Ölterminal in der Hafenstadt Noworossijsk am Schwarzen Meer angegriffen. Das Ölterminal, Küstenanlagen und ein ziviles Schiff wurden dem Gouverneur der Region Krasnodar, Weniamin Kondratjew, zufolge beschädigt. Drei Besatzungsmitglieder des Schiffs seien verletzt worden. Drohnenteile seien außerdem auf vier Mehrfamilienhäuser und zwei Privathäuser gestürzt, ein Mann wurde demnach verletzt. Die Ölexporte kamen Insidern zufolge zum Erliegen.

Der Pipeline-Monopolist Transneft habe seine Rohöllieferungen an den Hafen unterbrochen, war aus Branchenkreisen zu erfahren. Der Hafen stoppte seine Erdölausfuhr. Transneft selbst lehnte eine Stellungnahme dazu ab.

In der Stadt wurde nach Angaben des Bürgermeisters Andrej Krawtschenko der Ausnahmezustand verhängt, Notunterkünfte wurden eingerichtet. In sozialen Medien kursierten Videos von einer Explosion und Feuer, die den Angriff zeigen sollen. Der Hafen Noworossijsk ist wichtig für den russischen Ölexport.

Das Verteidigungsministerium in Moskau teilte am Morgen mit, dass 216 ukrainische Drohnen über russischem Gebiet und der annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim abgewehrt worden seien - 66 davon über der Region Krasnodar. Die ukrainischen Truppen haben bei ihrem Angriff auf bestimmte Ziele in Russland Präsident Wolodymyr Selenskyj zufolge erfolgreich Marschflugkörper vom Typ "Long Neptune" eingesetzt. "Und dies ist unsere absolut gerechte Antwort auf den anhaltenden Terror Russlands", schreibt Selenskyj auf X. "Ukrainische Raketen liefern praktisch jeden Monat immer bedeutendere und präzisere Ergebnisse."

Angriff als Reaktion auf Attacke in Kiew

In der Ukraine teilte der Leiter des staatlichen Zentrums zur Bekämpfung von Desinformation in Kiew, Andrij Kowalenko, eines der Videos aus dem Hafengebiet und kommentierte, dass es sich dabei um das Ölterminal in Noworossijsk handele. Dem stellte er gegenüber, dass Russen Wohnhäuser und Energieanlagen in der Ukraine angriffen. Selenskyj hatte am Morgen nach neuen russischen Angriffen mitgeteilt, dass Kiew mit weitreichenden Waffen auf Moskaus Attacken antworte.

Die Ukraine verteidigt sich seit mehr als dreieinhalb Jahren mit westlicher Hilfe gegen den russischen Angriffskrieg. Als Teil ihres Abwehrkampfes greift sie immer wieder auch Ziele in Russland an. Seit Monaten nimmt Kiew dabei verstärkt die Ölindustrie Russlands ins Visier, die wichtig für Moskaus Finanzierung des Krieges ist. Die Zahlen der Opfer und Schäden stehen in keinem Verhältnis zu den verheerenden Folgen des russischen Angriffskriegs in der Ukraine.

Quelle: ntv.de, mpa/dpa/rts

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