Politik

"Hinterhältiger Beschuss"Tote und Verletzte bei russischen Angriffen auf Kiew

14.11.2025, 11:08 Uhr
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30 Wohngebäude in neun Stadtteilen sind laut Selenskyj beschädigt worden. (Foto: REUTERS/Alina Smutko)

Immer wieder fordert Selenskyj von seinen Partnern mehr Verteidigungswaffen. Jetzt wird einmal mehr deutlich, warum: Moskau attackiert die ukrainische Hauptstadt mit Hunderten Drohnen und Raketen. Das Ziel sind vor allem zivile Gebäude.

Russland hat die Ukraine in der Nacht erneut massiv aus der Luft angegriffen - ukrainischen Angaben zufolge mit rund 430 Drohnen sowie 19-mal mit Raketen und Marschflugkörpern. In der Hauptstadt Kiew wurden mindestens sechs Menschen getötet und 30 weitere verletzt, wie Militärverwalter Tymur Tkatschenko erklärte. 15 der Verletzten werden demnach im Krankenhaus behandelt.

Präsident Wolodymyr Selenskyj sprach in sozialen Medien von einem "hinterhältigem Beschuss" und veröffentlichte Fotos und Videos, auf denen stark beschädigte Häuser zu sehen waren. 30 Wohngebäude in neun Stadtteilen seien beschädigt worden. Der Angriff habe darauf abgezielt, Menschen und ziviler Infrastruktur maximalen Schaden zuzufügen, schrieb Selenskyj. Die Rettungskräfte holten mehr als 40 Menschen aus brennenden und beschädigten Gebäuden.

In der Hauptstadt sei auch die Botschaft Aserbaidschans von Trümmern einer Rakete getroffen worden. Kiew war Selenskyj zufolge das Hauptziel der Attacke, aber auch die Region um die Hauptstadt und die Gebiete Charkiw und Odessa wurden getroffen. In der Region Sumy sei nach vorläufigen Angaben eine Hyperschall-Rakete vom Typ Zirkon zum Einsatz gekommen.

Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko berichtete auf der Plattform Telegram schon in der Nacht von zahlreichen Schäden an Wohngebäuden und mehreren Bränden. Teile des Heizungsnetzes wurden ihm zufolge beschädigt. In einigen Gebäuden funktioniere die Heizung nicht. Auch bei der Strom- und Wasserversorgung könne es Probleme geben. Der Stadtverwaltung zufolge kam es zu Verspätungen und Einschränkungen im öffentlichen Nahverkehr.

Einen weiteren russischen Drohnenangriff gab es auf einen Markt in der südukrainischen Region Odessa. Dabei starben nach Angaben der Behörden mindestens zwei Menschen. Ersten Erkenntnissen zufolge wurden mindestens sieben weitere Menschen verletzt, einige von ihnen schwer, erklärte der Gouverneur von Odessa, Oleh Kiper, im Onlinedienst Telegram. Die russische Armee habe den Markt in der Hafenstadt Tschornomorsk am Morgen angegriffen. Dabei seien auch mehrere Geschäfte und Autos beschädigt worden.

Selenskyj forderte einmal mehr weitere Sanktionen gegen Russland. Die Ukraine brauche außerdem eine Verstärkung der Flugabwehr mit zusätzlichen Systemen und Abfangraketen, forderte er erneut. Die Ukraine verteidigt sich mit westlicher Hilfe seit mehr als dreieinhalb Jahren gegen einen russischen Angriffskrieg.

Quelle: ntv.de, mpa/dpa/AFP

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