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Selenskyi mahnt Stadtverwaltung Russland attackiert Kiew erneut mit Drohnen und Raketen

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Russland greift die ukrainische Hauptstadt Kiew derzeit täglich mit Raketen und Drohnen an - das Bild zeigt die Luftabwehr am Dienstagmorgen.

Russland greift die ukrainische Hauptstadt Kiew derzeit täglich mit Raketen und Drohnen an - das Bild zeigt die Luftabwehr am Dienstagmorgen.

(Foto: picture alliance/dpa/AP)

Russland setzt weiter auf die Zermürbung der Kiewer Bevölkerung. Erneut überzieht Moskau die Stadt mit nächtlichen Drohnen- und Raketenangriffen. Innerhalb einer Woche zählt ein Journalist rund 150 Flugkörper. Nach ukrainischen Angaben hat die Flugabwehr die jüngste Angriffswelle abgewehrt.

Russland hat seine Angriffswelle auf die ukrainische Hauptstadt Kiew fortgesetzt. In der Nacht habe die russische Armee insgesamt 15 Marschflugkörper und 18 Kampfdrohnen auf Kiew abgefeuert, teilte das ukrainische Militär mit. Alle Flugkörper seien von der ukrainischen Luftverteidigung abgefangen worden. Auch der Chef der Kiewer Militärverwaltung, Serhij Popko, sprach von insgesamt rund 30 feindlichen Objekten, die zerstört worden seien. Über mögliche Opfer, etwa durch herabfallende Trümmerteile, ist bisher nichts bekannt.

Behörden in Kiew meldeten in der Nacht zwei verschiedene Anschlagswellen auf die Hauptstadt. "Es gibt Explosionen in der Stadt. Die Luftabwehr funktioniert", sagt der Kiewer Bürgermeister Vitali Klitschko in einer Mitteilung. Minuten später fügt er hinzu: "Weitere Explosionen in der Stadt".

Russland, das seit mehr als 15 Monaten einen Angriffskrieg gegen die Ukraine führt, beschießt Kiew derzeit besonders heftig. Im Mai etwa waren innerhalb eines Monats so viele Raketen, Marschflugkörper und Drohnen auf Kiew abgefeuert worden wie noch nie seit Kriegsbeginn. Bei einem der jüngsten Angriffe in der Nacht zum Donnerstag wurden auch mehrere Menschen getötet, darunter ein Kind. Nach Zählung des ukrainischen Journalisten Denis Trubetskoy attackierte Russland allein die Hauptstadt Kiew seit Sonntag mit rund 150 Drohnen und Raketen.

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Präsident Wolodymyr Selenskyj beklagte unterdessen Probleme mit Schutzbunkern in Kiew. In seiner Videobotschaft betonte er, dass abgesehen von der militärischen Hilfe aus dem Ausland auch die Ukraine selbst mehr für die Sicherheit ihrer Bürger tun müsse. Er bekräftigte Forderungen, dass eine ausreichende Zahl an Bunkern überall zugänglich sein müsse. "Die Situation, wie letzte Nacht in Kiew, als die Menschen zum Schutzbunker kamen und der verschlossen war, darf nie wieder vorkommen", sagte er mit Blick auf die Nacht zum Donnerstag. Es sei die Pflicht der Kommunen, dafür zu sorgen, dass die Schutzräume rund um die Uhr geöffnet seien.

In der Hauptstadt hatte Bürgermeister Klitschko die Öffnung sowie Kontrollen nach einer Panne am Donnerstag angeordnet. "Es schmerzt, Nachlässigkeit bei diesen Verpflichtungen zu sehen. Es tut weh, die Toten zu sehen", sagte Selenskyj. Die Verantwortlichen müssten zur Verantwortung gezogen werden.

Quelle: ntv.de, jwu/dpa/rts

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