"Drei Drohnen zerstört" Russland meldet Angriff auf die Druschba-Pipeline
17.06.2023, 15:36 Uhr Artikel anhören
Bild von Anfang Mai, das einen Brand in einem Öllager in der russischen Region Krasnodar zeigt.
(Foto: via REUTERS)
Immer wieder kommt es zuletzt zu Drohnenattacken im Grenzgebiet zwischen Russland und der Ukraine. Nun wird nach russischen Angaben die Öl-Pipeline Druschba auf heimischem Gebiet Ziel eines Angriffs. Die Ukraine äußert sich bisher nicht dazu.
Im Grenzgebiet zur Ukraine wurde nach Angaben der russischen Regionalbehörden Öl-Infrastruktur mit Drohnen angegriffen. Die Luftabwehr habe in der Nacht drei Drohnen abgeschossen, die auf eine Pumpstation bei der Stadt Nowosybkow zugeflogen seien, teilte der Gouverneur des Gebiets Brjansk, Alexander Bogomas, auf Telegram mit. Bogomas machte keine Angaben zu möglichen Schäden. Die ukrainische Armee sei für den Angriff verantwortlich. Unabhängig überprüfen ließen sich die Angaben nicht. Die Ukraine äußerte sich nicht dazu.

Brennendes Öldepot in Sewastopol Ende April. Ein Drohnenangriff soll das Feuer ausgelöst haben.
(Foto: picture alliance/dpa/TASS)
Nach der Ankündigung einer ukrainischen Gegenoffensive haben in den vergangenen Wochen die Drohnenangriffe von beiden Seiten zugenommen. Auf russischer Seite scheinen Ölraffinerien, die für die Versorgung für die russischen Streitkräfte von entscheidender Bedeutung sind, ein bevorzugtes Ziel ukrainischer Angriffe zu sein. Auch die von Russland annektierte Halbinsel Krim, die die Ukraine zurückerobern will, ist regelmäßig Ziel von Drohnenangriffen. Zuletzt hatte der dortige Gouverneur am Donnerstag den Abschuss von neun Drohnen gemeldet.
Drohnenangriff auf russische Millionenstadt
Vergangene Woche waren bei einem Drohnenangriff in der südrussischen Stadt Woronesch drei Menschen verletzt worden. Es war der erste Bericht über einen derartigen Angriff auf die Stadt mit etwa einer Million Einwohnern, die nicht direkt in der Grenzregion, sondern 200 Kilometer von der Grenze entfernt im Landesinneren liegt.
Russland führt seit knapp 16 Monaten einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Insbesondere in den vergangenen Wochen häuften sich Angriffe auch russischem Staatsgebiet, wobei Opfer und Schäden allerdings in keinem Verhältnis zu den Kriegsfolgen in der Ukraine stehen. Moskau macht für den Beschuss im Grenzgebiet stets Kiew verantwortlich. Tatsächlich stecken oft allerdings auch Freiwilligenbataillone russischer Nationalisten dahinter, die die Ukraine unterstützen.
Quelle: ntv.de, kst/dpa/AFP