20 Behörden betroffen Russland meldet schweren Hackerangriff
30.07.2016, 15:59 Uhr
20 russische Regierungsbehörden, Wissenschaftseinrichtungen, Militäranlagen und Rüstungsfirmenp sollen von dem Hackerangriff betroffen sein.
(Foto: dpa)
Erst vor wenigen Tagen sorgt in den USA ein Hackerangriff auf die Demokratische Partei für Aufregung. Das Wahlkampfteam von Hillary Clinton vermutet, dass Russland hinter der Attacke steckt. Jetzt wird Moskau seinerseits Opfer eines Cyberangriffs.
Der russische Inlandsgeheimdienst FSB hat nach eigenen Angaben einen großangelegten Fall von Cyberspionage aufgedeckt. Der Hackerangriff habe sich gegen etwa 20 russische Regierungsbehörden, Wissenschaftseinrichtungen, Militäranlagen und Rüstungsfirmen gerichtet, teilte der FSB in Moskau mit. Die Schadsoftware ähnele vom Stil her derjenigen, die in anderen Fällen von Cyberspionage gegen Russland und andere Länder eingesetzt worden sei.
Weiter teilte der FSB mit, er habe in Zusammenarbeit mit anderen Behörden alle Opfer der Attacke aufgespürt, die Gefahr eingegrenzt und die Folgen minimiert. Weitere Details wurden nicht genannt.
Die Mitteilung erfolgte wenige Tage, nachdem ein Cyberangriff auf die Demokratische Partei in den USA bekannt geworden war. Hacker hatten sich Zugang zu fast 20.000 E-Mails verschafft. Im Anschluss wurden sie von der Enthüllungsplattform Wikileaks veröffentlicht.
Clinton gibt Russland die Schuld
In den E-Mails hatten hochrangige Parteifunktionäre abschätzige Kommentare über Bernie Sanders gemacht, Hillary Clintons früheren Herausforderer um die Präsidentschaftskandidatur. Dies hatte die Sanders-Anhänger erbost und zu heftigen Protesten auf dem Parteitag geführt. Parteichefin Debbie Wasserman Schultz kündigte als Reaktion ihren Rücktritt an.
Clintons Wahlkampfteam äußerte anschließend den Verdacht, Russland könnte hinter dem Angriff stecken. Moskau wolle Donald Trump helfen, der in der vergangenen Woche als Präsidentschaftskandidat der Republikaner nominiert worden war. Moskau wies die Vorwürfe zurück. Das FBI ermittelt noch.
Quelle: ntv.de, chr/dpa/AFP