Ein Toter und drei Verletzte Russische Oblaste melden Angriffe aus Ukraine
13.05.2022, 08:20 Uhr (aktualisiert)
Der Gouverneur des Gebiets Belgorod, Wjatscheslaw Gladkow, vermeldete einen Angriff auf ein Dorf in seiner Oblast per Telegram.
(Foto: imago images/ITAR-TASS)
Zwei an die Ukraine angrenzende russische Regionen berichten von neuen Angriffen aus dem Nachbarland. In einem Dorf in der Oblast Belgorod wurde eine Person dem Gouverneur zufolge getötet. Im Gebiet Kursk soll eine ukrainische Drohne abgeschossen worden sein.
Die russischen Regionen Belgorod und Kursk nahe der ukrainischen Grenze haben von neuen Angriffen aus dem Nachbarland berichtet. Der Gouverneur des Gebiets Belgorod, Wjatscheslaw Gladkow, teilte im Nachrichtenkanal Telegram mit, dass beim Beschuss des Dorfes Solochi ein Mensch getötet und sechs weitere Einwohner verletzt worden seien, darunter ein 14-Jähriger. Zunächst hatte er von drei Verletzten und von Zerstörungen in dem Ort gesprochen. Ein Mensch sei im Krankenwagen gestorben, sagte Gladkow. Es sei die bisher schwerste Lage seit Beginn des Beschusses. Die Angaben waren nicht von unabhängiger Seite überprüfbar.
Russland führt gegen die Ukraine einen Angriffskrieg, gegen den sich das Land wehrt. Um sich gegen den völkerrechtswidrigen russischen Angriffskrieg auf ihr Staatsgebiet zu verteidigen, darf die Ukraine nach Auffassung von Bundesjustizminister Marco Buschmann in begrenztem Umfang auch in Russland militärisch agieren. "Im Kriegsvölkerrecht ist man sich einig: Wenn man Opfer eines Aggressors ist, darf man sich verteidigen", betonte der FDP-Politiker heute während einer Befragung im Bundestag.
Er fügte hinzu: "Das schließt jetzt nicht einen Gegenschlag ein, der das ganze gegnerische Territorium erobert, aber natürlich darf man in Reaktion darauf auch in Grenzbereichen natürlich auf gegnerischem Territorium operieren." Buschmann sagte weiter: "Das wäre ja verrückt, wenn derjenige, der sich völkerrechtsgemäß verhält, gefesselter in den Konflikt gehen müsste als der illegitime Aggressor."
Erhöhte Terror-Warnstufe in Kursk
Im Gebiet Kursk wurde nach Behördenangaben von der russischen Luftabwehr eine ukrainische Drohne abgeschossen. Es sei niemand verletzt worden, hieß es. In Kursk gilt eine erhöhte Warnstufe der Terrorgefahr, die wegen anderer Vorfälle in den vergangenen Wochen bis zum 25. Mai verlängert wurde.
Die Grenzregionen, darunter auch Brjansk und Woronesch, hatten wiederholt einen Beschuss von ukrainischer Seite beklagt. Die Ukraine weist Vorwürfe, Ziele wie Munitionsdepots oder Kraftstofflager im großen Nachbarland beschossen zu haben, in der Regel zurück. Russland hatte gedroht, Kommandostellen in der ukrainischen Hauptstadt Kiew als Ziele seiner Raketenangriffe ins Visier zu nehmen, sollte der Beschuss nicht aufhören.
(Dieser Artikel wurde am Mittwoch, 11. Mai 2022 erstmals veröffentlicht.)
Quelle: ntv.de, mpe/dpa