Politik

Putin verkündet Einigung im TV Russland stationiert taktische Atomwaffen in Belarus

Die russisch-belarussische Partnerschaft wird ausgeweitet. Nach Angaben von Präsident Putin wird die russische Armee taktische Atomwaffen in der ehemaligen Sowjetrepublik Belarus stationieren. Daran sei "nichts Ungewöhnliches", erklärt der Kremlchef im Staatsfernsehen.

Russland wird nach Angaben von Präsident Wladimir Putin taktische Atomwaffen in seinem Nachbarland Belarus stationieren. Darauf hätten sich Moskau und Minsk geeinigt, erklärte Putin am Abend in einem Interview im russischen Staatsfernsehen.

Nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur TASS betonte der Kremlchef in der Ankündigung, dass Russland damit kein Abkommen zur Nichtverbreitung von Atomwaffen verletze. Daran sei "nichts Ungewöhnliches", erklärte Putin demnach. Die USA stationierten seit langer Zeit taktische Atomwaffen auf dem Gebiet ihrer Verbündeten.

Wie TASS weiter berichtet, handelt es sich bei den Atomwaffen um das Raketensystem Iskander-M, das Putin Belarus bereits im vergangenen Sommer versprochen hatte. Die Raketen wurden demnach bereits übergeben. Am 3. April soll die Ausbildung beginnen. Bis zum 1. Juli soll ein Lagerschacht für die Nuklearwaffen in Belarus fertiggestellt sein.

Taktische Atomwaffen haben eine geringere Reichweite als Interkontinentalraketen. Sie wird mit mehreren Hundert Kilometer angegeben. Die Sprengwirkung liegt demnach zwischen 1 und 50 Kilotonnen TNT.

Einsatz von Uranmunition

Beim russischen Angriff auf die Ukraine gehören Belarus und dessen Machthaber Alexander Lukaschenko zu Moskaus engsten Verbündeten. Lukaschenko habe schon lange darum gebeten, atomare Waffen auf seinem Staatsgebiet zu stationieren, sagte Putin im Fernsehen. Im vergangenen Juni hatte er zudem angekündigt, dass Russland bei der Aufrüstung belarussischer Kampfflugzeuge helfen werde, damit diese künftig ebenfalls Atomwaffen transportieren könnten. Belarus soll außerdem das Luftabwehrsystem S-400 von Russland kaufen wollen.

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Putin kündigte in dem Interview weiterhin an, in der Ukraine Geschosse mit abgereichertem Uran einzusetzen, falls Kiew solche Munition vom Westen geliefert bekomme. "Wir haben, ohne zu übertreiben, Hunderttausende solcher Geschosse", sagte Putin. "Wir setzen sie nur derzeit nicht ein."

Zuvor hatte Großbritannien angedeutet, der Ukraine solche Geschosse zu liefern. Uranmunition hat eine besondere Schlagkraft, um etwa Panzer zu zerstören.

Quelle: ntv.de, chr/dpa/rts/AFP

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