Politik

Explosionswellen in Kiew Russland überzieht Ukraine mit Drohnen-Schwärmen

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Trotz funktionierender Luftabwehr kommt es bei Drohnenangriffen auf Kiew immer wieder zu Schäden durch herabfallende und explodierende Raketentrümmer.

Trotz funktionierender Luftabwehr kommt es bei Drohnenangriffen auf Kiew immer wieder zu Schäden durch herabfallende und explodierende Raketentrümmer.

(Foto: picture alliance / Photoshot)

Mit Hyperschallraketen, Marschflugkörpern und Kampfdrohnen terrorisiert Russland in den vergangenen Tagen erneut Teile der Ukraine. Vergangene Nacht sind in Kiew erneut Explosionen zu hören. Berichte über Schäden und Verletzte gibt es noch keine.

Russland hat die Ukraine in der Nacht auf Samstag erneut mit mehreren Schwärmen von Kampfdrohnen angegriffen. Die ukrainische Luftwaffe meldete, dass die mit Sprengstoff geladenen Fluggeräte sich in mehreren Wellen auf die Hauptstadt Kiew sowie die Gebiete Tscherkassy, Saporischschja, Kirowohrad und Mykolajiw zubewegten. Die Luftverteidigung von Kiew sei im Einsatz, schrieb Bürgermeister Vitali Klitschko auf Telegram.

Klitschko berichtete weiter, im zentrumsnahen Stadtteil Podil seien Explosionen zu hören. Später ergänzte er, dass die feindlichen Fluggeräte über dem Zentrum seien. Ein Reporter der Deutschen Presse-Agentur berichtete, dass das Feuer der Flugabwehr zu hören sei und näher komme. Auch aus anderen Landesteilen wurden Einflüge sogenannter Kamikaze-Drohnen sowie Explosionen gemeldet. Zu möglichen Schäden oder Opfern gibt es noch keine Angaben. Russland hat seine Luftangriffe auf die Ukraine in den vergangenen Tagen verstärkt und dabei Drohnen, ballistische Raketen, Hyperschallraketen und Marschflugkörper eingesetzt.

Ukraine lässt Drohnen auf Krim los

Auch die Ukraine hatte Drohnen in Richtung der von Russland annektierten Halbinsel Krim und nach Kursk gestartet. In der Hafenstadt Sewastopol auf der Krim waren am Freitagabend Explosionen zu hören, weil nach Angaben des russischen Stadtchefs Michail Raswoschajew die Flugabwehr im Einsatz war. Eine Drohne sei dabei abgeschossen worden. Unabhängig überprüfbar waren diese Angaben nicht. In vielen Fällen erweist sich hinterher, dass der ukrainische Beschuss doch Schäden angerichtet hat, über die offiziell nicht berichtet wird.

Auch aus der Region Kursk an der Grenze zur Ukraine meldeten die Behörden ukrainische Drohnenangriffe. Vier Drohnen seien abgefangen worden, teilte Gouverneur Roman Starowojt mit. Dennoch richteten die übrigen Fluggeräte Schäden an Gebäuden, Bahnanlagen und Überlandleitungen an.

Heftige Kämpfe entlang der Front

Der ukrainische Generalstab berichtete zudem von 82 einzelnen Gefechten mit russischen Truppen entlang der Front im Osten und Süden des Landes. Besonders heftig waren die Kämpfe erneut bei der Stadt Awdijiwka. Sie wird von den Ukrainern verteidigt und liegt dicht an Donezk, der russisch kontrollierten Hauptstadt des Kohle- und Industriereviers Donbass. Zahlreiche Gefechte wurden auch an den Frontabschnitten Kupjansk und Lyman, Bachmut sowie Marjinka gezählt.

Die Lage in Marjinka ist derzeit unübersichtlich. Russland hatte zuletzt die Einnahme der Stadt gemeldet. Das britische Verteidigungsministerium berichtete dagegen nur, Russland habe kleine Bereiche, die noch unter ukrainischer Kontrolle sind, weiter reduziert. Ein operativ bedeutsamer Durchbruch in diesem Sektor sei aber höchst unwahrscheinlich, lautete die Einschätzung der Briten. Marjinka liegt knapp 30 Kilometer südwestlich von Donezk. Der Ort hatte vor dem Krieg etwa 9000 Einwohner und ist mittlerweile fast völlig zerstört.

Quelle: ntv.de, vmi/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen