Von Ost bis West Russland überzieht Ukraine mit schweren Angriffen
21.09.2023, 09:35 Uhr Artikel anhören
Ein Arbeiter inspiziert in Kiew ein Wohngebiet, das bei einem russischen Raketenangriff beschädigt wurde.
(Foto: REUTERS)
Die russischen Streitkräfte haben erneut die gesamte Ukraine attackiert. In Kiew, Tscherkassy und Charkiw werden mehrere Menschen verletzt, in Cherson zwei getötet. Auch Lwiw nahe der polnischen Grenze meldet Angriffe. Russland hat derweil angeblich diverse ukrainische Drohnen abgeschossen.
Russland hat die Ukraine am frühen Donnerstagmorgen erneut mit schweren Luftangriffen überzogen. In der Hauptstadt Kiew habe es im südöstlichen Bezirk Darnyzkyj eine Explosion gegeben, herabfallende Trümmerteile hätten Wohngebäude beschädigt, berichteten ukrainische Medien. Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko sprach von sieben Verletzten. Auf Fotos ist zu sehen, wie Verwundete in Sicherheit gebracht wurden.
Im südukrainischen Cherson wurden nach Angaben des Regionalgouverneurs zwei Menschen getötet. "Die russische Armee hat die Wohnviertel von Cherson bombardiert", erklärte Regionalgouverneur Oleksandr Prokudin bei Telegram. Zwei Männer im Alter von 29 und 41 Jahren seien getötet worden. Zudem seien vier weitere Menschen verletzt ins Krankenhaus gebracht worden, ein fünfter Verletzter sei vor Ort versorgt worden, fuhr Prokudin fort. Eine 61-Jährige sei in lebensgefährlichem Zustand.
In der Region Tscherkassy wurde nach Angaben von Innenminister Ihor Klymenko ein Hotelgebäude getroffen. Auch hier seien sieben Menschen verletzt und zehn weitere in Sicherheit gebracht worden, teilte Klymenko auf Telegram mit. Auf Bildern ist ein großes Gebäude zu sehen, das teilweise eingestürzt ist. Davor stehen ausgebrannte Autos.
In Charkiw im Osten des Landes gab es laut Bürgermeister Ihor Terekhow zwei Verletzte. Sie befinden sich demnach im Krankenhaus. Aus Nikopol und der Region Dnipropetrowsk vermeldeten Behörden ebenfalls Angriffe und teils auch Zerstörungen.
Lwiw erneut unter Beschuss
Und auch Lwiw im Westen der Ukraine stand erneut unter Beschuss. Die Stadt in der Nähe der polnischen Grenze war bereits am Dienstag mit iranischen Shahed-Drohnen angegriffen worden, wie ntv-Reporterin Alexandra Callenius vor Ort erfuhr. Ein 32-Jähriger starb dabei in einem Lagerhaus, teilte Bürgermeister Andrij Sadowyj auf Telegram mit. Bei dem erneuten Angriff in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag seien vier Marschflugkörper auf die Region zugeflogen und abgefangen worden, berichtete er. Drei Raketen trafen nach Angaben des Regionalgouverneurs jedoch Industrieanlagen in der Stadt Drohobytsch.
Das russische Verteidigungsministerium behauptete derweil, man habe 19 ukrainische Drohnen über dem Schwarzen Meer und der Halbinsel Krim sowie drei weitere über anderen Teilen Russlands zerstört.
Quelle: ntv.de, rog/dpa/AFP