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Michael Roth im "ntv Frühstart" Russland und Nordkorea sind "Achse des Bösen 2.0"

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Neue Allianzen zwischen Nordkorea, Russland und China könnten das Machtgefüge weltweit verändern. Der Besuch Kim Jong Uns in Russland habe unmittelbare Auswirkungen auf Stabilität und Frieden in der Welt, sagt der Vorsitzende im Auswärtigen Ausschuss, Michael Roth, im "Frühstart" von ntv.

Angesichts des Treffens zwischen dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un und Wladimir Putin warnt der Vorsitzende im Auswärtigen Ausschuss, Michael Roth, vor einer "Achse des Bösen 2.0". "Es wird noch schmutziger werden. Russland setzt ja nicht auf Qualität, sondern auf schiere Masse. Das, was aus Nordkorea kommen könnte, ist schlechtes Material. Aber damit kann man auch Ukrainerinnen und Ukrainer auf schlimmste Weise umbringen", sagt der SPD-Politiker im "ntv Frühstart".

Laut Roth werde von russischer Seite noch mal verschärft. Putin habe noch mal deutlich gemacht, dass er nur zu Gesprächen bereit wäre, wenn die Ukrainer sich geschlagen geben. "Er will den totalen Krieg", so Roth. China habe schon heute die Möglichkeit, Russland klar in die Schranken zu weisen. Aber bisher habe China nur gesagt, dass Russland keine Atomwaffen einsetzen dürfe.

"Das andere ist natürlich, dass China Nordkorea massiv unterstützt", so Roth. Es würden sich neue, böse Bündnisse entwickeln. "Da gibt es eine sehr smarte Form von Teamarbeit." Man unterstütze sich zwar nicht in allen Fragen, aber am Ende halte man zusammen, vor allem, um ein Bündnis gegen die USA zu schmieden. "Deshalb ist dieser Besuch nicht nur einfach ein Besuch zwischen zwei bösen Burschen, sondern das hat unmittelbare Auswirkungen auf die Stabilität und den Frieden in der Welt", so Roth. Deutschland und Europa müssten angesichts dessen noch enger kooperieren und die Ukraine unterstützen.

Roth fordert Europa zur Munitionslieferung auf

"Die Ukraine braucht ganz schnell mehr Munition. Sie muss vor allem bei der Luftabwehr gestärkt werden", fordert Roth. Da habe Deutschland schon viel getan, aber jetzt hoffe er, dass "wir in einer gemeinsamen Aktion in Europa dafür sorgen, dass die Ukraine deutlich mehr Munition bekommt, und auch die Waffensysteme, über die sie schon längst verfügt und die sie ausgesprochen verantwortungsvoll, aber auch erfolgreich einsetzt."

Roth wirbt auch dafür, Taurus-Marschflugkörper zu liefern. Er könne aber verstehen, dass es da auch andere Positionen gebe. "Eine deutliche Minderheit ist sehr skeptisch. Wir müssen die Bürgerinnen und Bürger mitnehmen, aber ohne unsere Unterstützung wird der Ukraine kein Sieg gelingen", so Roth. Entscheidend für den Kanzler sei dabei das Vorgehen der USA.

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Doch die USA weigert sich bislang, US-Marschflugkörper an die Ukraine zu liefern. Insofern brauche es da noch Diskussionen. Roth dringt auch darauf, sich auf einen Wahlsieg der Republikaner im kommenden Jahr vorzubereiten. "Deswegen ist es auch richtig, dass Außenministerin Baerbock eben auch mit Politikern in den USA spricht, die nun nicht unbedingt unserem deutschen Geschmack entsprechen. Wir müssen auf alles vorbereitet sein", sagte Roth im "Frühstart".

Derzeit garantieren die Vereinigten Staaten von Amerika unsere Sicherheit, "indem sie mit sehr viel Geld und Kraft für die Verteidigung in Europa eintreten", so Roth. Eine Befürchtung ist, dass sich das mit einem Sieg der Republikaner bei den Präsidentschaftswahlen im kommenden Jahr ändern könnte.

Quelle: ntv.de, cpf

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