"Lebendige Koalitionsausschüsse" SPD-Chef witzelt über möglichen Merz-Vorsitz
27.12.2020, 03:38 Uhr
Norbert Walter-Borjans führt die SPD mit Saskia Esken.
(Foto: imago images/Eibner)
Am 16. Januar wählt die CDU ihren neuen Vorsitzenden. Auch wenn der Sieger Friedrich Merz heißt, wird das die Große Koalition nicht gefährden, sagt SPD-Chef Norbert Walter-Borjans. Zu einer möglichen Kanzlerkandidatur von Markus Söder äußert er sich skeptisch.
SPD-Chef Norbert Walter-Borjans geht davon aus, dass die Koalition mit der Union bis zum Ende der Legislaturperiode hält, unabhängig davon, wer neuer CDU-Vorsitzender wird. "Die Koalition wird bis zum Ende durchhalten, weil die Kanzlerin Angela Merkel bis zum Ende der Legislaturperiode heißt", sagte Walter-Borjans der "Rheinischen Post".
"Die Koalitionsausschüsse stelle ich mir dann allerdings äußerst lebendig vor", fügte er mit Blick darauf hinzu, dass der frühere Unionsfraktionschef Friedrich Merz neuer CDU-Vorsitzender werden könnte. Auf die Frage nach einem möglichen Unions-Kanzlerkandidaten Markus Söder sagte Walter-Borjans: "Ich habe Markus Söder in verschiedenen Positionen kennenlernen dürfen. Er liebt vor allem die große Pose auf der Bühne und in den Medien. Beharrliches Verhandeln und einfühlsames Ausloten von tragfähigen Kompromissen wären für mich eine ganz neue Seite des CSU-Chefs."
Die CDU will am 16. Januar nach fast einjähriger Hängepartie einen Nachfolger von Parteichefin Annegret Kramp-Karrenbauer wählen. Um den Parteivorsitz bewerben sich neben Merz auch der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet und der CDU-Außenexperte Norbert Röttgen. Walter-Borjans fordert zugleich die baldige Einberufung eines Koalitionsausschusses. "Ich habe die Erwartung, dass wir Mitte Januar im Koalitionsausschuss zusammenkommen, bei dem wir über anstehende Entscheidungen reden. Wir müssen neben der Krisenbewältigung auch dringende Entscheidungen für die Zeit danach treffen", sagte Walter-Borjans, der zusammen mit Saskia Esken die SPD führt.
Quelle: ntv.de, ino/dpa