Breite Diskussionen kaum möglich SPD plant Rückzug von X - wegen Desinformation
02.02.2024, 12:07 Uhr Artikel anhören
Auch der Deutschlandfunk kündigte an, sich von X zurückzuziehen.
(Foto: picture alliance / NurPhoto)
Elon Musk kauft eine Kurznachrichtenplattform und der Ton wird schlagartig rauer: Auf X ist derzeit viel los, wird mittlerweile auch viel gepostet, das keinem Faktencheck standhält. Diese Entwicklung nimmt die SPD nicht hin. Einen harten Bruch will sie aber nicht.
Die Kanzlerpartei SPD will sich weitgehend von der Plattform X zurückziehen, der sie eine wachsende Verbreitung von Falschinformationen vorwirft. "Nach der Übernahme des Kurznachrichtendienstes X durch Elon Musk hat sich die Plattform X massiv zum Negativen verändert", sagte eine Sprecherin mit Blick auf den US-Milliardär.
Als Begründung nannte sie, dass sich auch andere Nutzer abgemeldet hätten. Breitere Diskussionen seien kaum noch möglich, "die Balance ist längst nicht mehr gegeben", sagte sie. "Daraus ziehen wir unsere Konsequenzen. Wir investieren unsere Zeit in andere, für politische Kommunikation relevantere Kanäle wie Tiktok, Instagram, Facebook, YouTube und WhatsApp." Vor einigen Wochen hatte der Deutschlandfunk angekündigt, sich von X zurückzuziehen.
Die SPD will ihren Account auf der Plattform aber nicht ganz abschalten. Auch der "Tagesspiegel" hatte darüber berichtet. In der SPD wird dem Unternehmen vorgeworfen, tausende Mitarbeitende entlassen zu haben, die dafür zuständig waren, gegen die Verbreitung von Hassrede vorzugehen. "Die Verbreitung von Desinformation, Fake News und hasserfüllter Propaganda sind dort mittlerweile an der Tagesordnung", sagte die Sprecherin. Russische Trollfabriken betrieben Stimmungsmache. Das Auswärtige Amt hatte vor wenigen Tagen gewarnt, dass Russland auf sozialen Netzwerken Desinformation betreibe. Musk hatte das Unternehmen 2022 übernommen, das früher als Twitter bekannt war.
Quelle: ntv.de, tkr/rts