Nach Niedersachsen-Wahl SPD will Koalitionsgespräche mit Grünen führen
13.10.2022, 15:08 Uhr
Niedersachsens SPD-Ministerpräsident Stephan Weil und Julia Willie Hamburg von den Grünen kündigen Koalitionsverhandlungen an.
(Foto: dpa)
Eine Wiederauflage der rot-grünen Koalition wird in Niedersachsen wahrscheinlicher: SPD-Ministerpräsident Weil kündigt erste Verhandlungen mit den Grünen für Ende Oktober an. Es wäre seine Wunschkoalition - doch es könnte auch Themen geben, bei denen es knirscht.
Niedersachsens SPD-Chef Stephan Weil hat nach der Landtagswahl Koalitionsverhandlungen mit den Grünen angekündigt. Die Verhandlungen sollten am 26. Oktober beginnen, sagte der Ministerpräsident des Landes nach ersten Beratungen beider Parteien in Hannover. Die SPD hatte die Landtagswahl in Niedersachsen klar gewonnen.
Nach Auszählung aller Wahlkreise und Veröffentlichung des vorläufigen Ergebnisses am Sonntagabend im Internet kamen die Sozialdemokraten auf 33,4 Prozent der Stimmen. Die CDU erreicht mit 28,1 Prozent den zweiten Platz. Danach folgen die Grünen mit 14,5 Prozent und die AfD mit 10,9 Prozent. Sowohl die FDP mit 4,7 Prozent als auch die Linke mit 2,7 Prozent verpassen den Einzug ins Landesparlament in Hannover. Weil regierte bereits in seiner ersten Amtszeit zusammen mit den Grünen.
Der plötzliche Wechsel der Abgeordneten Elke Twesten im Sommer 2017 von den Grünen zur CDU hatte damals eine Neuwahl ausgelöst, SPD und Grüne verloren daraufhin ihre knappe Mehrheit im Parlament. Aus dieser Neuwahl im Herbst 2017 ging das derzeit noch regierende Bündnis aus SPD und CDU hervor. Im Wahlkampf der vergangenen Wochen hatte Weil immer wieder betont, dass eine Koalition mit den Grünen seine favorisierte Koalition sei.
Beispielsweise in der Finanzpolitik sind die Gemeinsamkeiten deutlich größer als zwischen SPD und CDU. Bei anderen Themen könnten Koalitionsgespräche zwischen SPD und Grünen aber schwieriger werden. Beispielsweise in der Energie- und Umweltpolitik. Die SPD will Erdgas in der Nordsee vor Borkum fördern - die Grünen lehnen das ab. Auch in der Innenpolitik könnte es Streitpunkte geben.
Quelle: ntv.de, jug/dpa