Politik

Anders als STIKO Sächsische Kommission empfiehlt Impfung ab fünf

In Sachsen sind bislang drei Prozent der Fünf- bis Elfjährigen grundimmunisiert.

In Sachsen sind bislang drei Prozent der Fünf- bis Elfjährigen grundimmunisiert.

(Foto: picture alliance/dpa)

Bislang empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) eine Corona-Impfung für Kinder zwischen fünf und elf Jahren nur im Risikofall. Die Sächsische Impfkommission spricht dagegen eine generelle Empfehlung für diese Altersgruppe aus. Eine Absprache mit dem Arzt wird nahegelegt.

Die Sächsische Impfkommission (SIKO) empfiehlt nun generell allen Kindern zwischen fünf und elf Jahren eine Corona-Impfung mit dem Wirkstoff von Biontech. Der Rat stütze sich auf Sicherheitsdaten, die in den USA von mehr als 8,6 Millionen Impfungen erhoben worden seien, hieß es in den zum 1. Februar angepassten Empfehlungen des Gremiums. Bisher galt die Empfehlung in der jungen Altersgruppe lediglich für Kinder mit erhöhtem Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf.

Die SIKO weicht damit vom Standpunkt der bundesweiten Ständigen Impfkommission (STIKO) ab. Diese spricht derzeit für Kinder von fünf bis elf Jahren noch keine generelle Impfempfehlung aus. Der Piks wird lediglich Kindern nahegelegt, bei denen selbst oder in deren Umfeld ein Risiko auf einen schweren Krankheitsverlauf besteht.

Das sächsische Sozialministerium betonte, dass auch für die größere Personengruppe genügend Impfstoff vorhanden sei. Erster Ansprechpartner sei immer der behandelnde Kinderarzt, das Deutsche Rote Kreuz (DRK) mache in Sachsen jedoch auch spezielle Angebote für Kinder. Im Freistaat sind laut Angaben des Ministeriums zurzeit drei Prozent der Kinder in der Altersgruppe grundimmunisiert. Sachsen hat als einziges Bundesland eine eigene Impfkommission. Diese steht dem Gesundheitsministerium seit 1991 beratend zur Seite und formuliert die Impfempfehlungen für den Freistaat.

Vor rund drei Monaten hatten die US-Behörden eine Notfallzulassung für den Biontech-Impfstoff für Kinder zwischen fünf und elf Jahren erteilt. Die Nachfrage ist allerdings relativ gering. Nach Angaben des Centers for Disease Control and Prevention (CDC) haben in dieser Altersgruppe bislang nur 30 Prozent mindestens eine Dosis erhalten, und etwa 22 Prozent sind vollständig geimpft. Ein Grund könnte sein, dass Kinder weniger anfällig für einen schweren Covid-Krankheitsverlauf sind und Eltern deshalb die Risiken höher bewerten als den Nutzen.

Biontech und Pfizer haben in den USA ebenfalls eine Notfallzulassung für Kinder unter fünf Jahren beantragt. Das Vakzin soll für Kinder im Alter von sechs Monaten bis einschließlich vier Jahren eingesetzt werden können, teilten die Firmen mit. Im Falle einer Zulassung durch die US-Arzneimittelbehörde FDA wäre der Impfstoff der erste, der in dieser Altersgruppe erhältlich wäre.

Quelle: ntv.de, chf/dpa/AFP

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen