Politik

EU bestraft russische Firmen Sanktionen für Krim-Brücken-Bau verhängt

Strategisch ist die Krim-Brücke wichtig, weil Russland bislang keine direkte Landverbindung auf die Krim hatte.

Strategisch ist die Krim-Brücke wichtig, weil Russland bislang keine direkte Landverbindung auf die Krim hatte.

(Foto: REUTERS)

Die umstrittene Krim-Brücke verbindet die von Russland annektierte Halbinsel mit dem Festland. Weil Präsident Putin dadurch dort noch mehr Einfluss hat, bestraft die EU jetzt Firmen, die sie mit gebaut haben. Einige von ihnen gehören einem engen Freund von Putin.

Die Europäische Union hat ihre Sanktionen gegen Russland wegen der Halbinsel Krim ausgeweitet. Die EU bestraft sechs russische Unternehmen für ihre Beteiligung am Bau der Kertsch-Brücke. Das Vermögen der Firmen und Organisationen in der EU wurden eingefroren, erklärten die EU-Mitgliedstaaten. Zudem dürften ihnen keine finanziellen Mittel mehr zur Verfügung gestellt werden.

Die Verbindung von Russland zur rechtswidrig annektierten Halbinsel Krim festige die Kontrolle Moskaus über das Gebiet und untergrabe die territoriale Unversehrtheit, Souveränität und Unabhängigkeit der Ukraine, teilte die Vertretung der Mitgliedstaaten in Brüssel mit.

Zu den nun von den EU-Sanktionen betroffenen Unternehmen gehören Planungs-, Bau- und Wartungsfirmen. Drei von ihnen gehören dem Milliardär Arkadi Rotenberg. Er war früher Judopartner Putins und gilt als dessen enger Vertrauter.

Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko begrüßte in einem Eintrag bei Facebook die Sanktionen gegen die Unterstützer des Baus der "illegalen Kertsch-Brücke". Moskau dagegen verurteilte eine "subversive Politik gegen die Bewohner der Krim".

Brücke ist strategisch wichtig

Vier Jahre nach der Annexion der Krim hatte Russlands Staatschef Putin Mitte Mai die 19 Kilometer lange Brücke über der Meerenge von Kertsch eröffnet, die die Halbinsel und das russische Festland verbindet. Die Brücke ist strategisch vor allem deswegen wichtig, weil Russland bislang keine direkte Landverbindung auf die Krim hatte.

Die Krim war im März 2014 nach einem umstrittenen Referendum von Russland ins eigene Staatsgebiet eingegliedert worden. Die Regierung in Kiew und der Westen sprechen von einer völkerrechtswidrigen Annexion und betrachten die Krim weiter als Teil der Ukraine. Die EU und die USA verhängten wegen der Annexion Sanktionen gegen Moskau.

Die neuen Strafmaßnahmen ergänzen eine ganze Reihe bereits bestehender Sanktionen. Zu ihnen gehören auch allgemeine Handels- und Investitionsbeschränkungen sowie EU-Einreiseverbote und Vermögenssperren gegen Einzelpersonen. Nach EU-Angaben sind von Letzteren mittlerweile 155 Menschen betroffen.

Quelle: ntv.de, cam/dpa/AFP

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