Politik

Kriegsopfer in Mariupol Satellitenbilder sollen weiteres Massengrab zeigen

Dieses von Maxar Technologies zur Verfügung gestellte Satellitenfoto soll eine Erweiterung der Gräber auf einem Friedhof bei Wynohradne rechts im Bild am 15.04.2022 zeigen.

Dieses von Maxar Technologies zur Verfügung gestellte Satellitenfoto soll eine Erweiterung der Gräber auf einem Friedhof bei Wynohradne rechts im Bild am 15.04.2022 zeigen.

(Foto: picture alliance/dpa/Maxar Technologies/AP)

Kurz nachdem russische Truppen Mariupol Anfang März eingekesselt haben, tauchen bereits mehrere Bilder von mutmaßlichen Massengräbern in der Hafenstadt auf. Ein nun veröffentlichtes Foto soll nach Angaben eines Stadtratsabgeordneten die Erweiterung des Friedhofs Wynohradne am östlichen Stadtrand zeigen.

Unweit der von russischen Truppen belagerten südostukrainischen Hafenstadt Mariupol deuten Satellitenbilder auf ein mögliches weiteres Massengrab hin. "Dieses Mal im linksufrigen Stadtbezirk beim Friedhof von Wynohradne", teilte der Stadtratsabgeordnete Petro Andrjuschtschenko am Freitag im Nachrichtendienst Telegram mit. Die Besatzungskräfte würden so versuchen, Kriegsverbrechen zu verschleiern.

Die vom US-Satellitenfotodienst Maxar verbreiteten Aufnahmen aus dem Zeitraum vom 22. März bis 15. April sollen einen Friedhof bei Wynohradne vor, während und nach einer Erweiterung der Gräber zeigen. Wynohradne befindet sich am Ostrand der Hafenstadt am Asowschen Meer. Am Vortag hatten ukrainische Behördenvertreter, gestützt auf Satellitenbilder, bereits ein mögliches Massengrab in Manhusch circa 15 Kilometer westlich des Stadtrands vermutet. Die Angaben können nicht unabhängig überprüft werden.

Bereits kurz nach der kompletten Einschließung von Mariupol durch russische Truppen Anfang März tauchten mehrere Fotos mit Toten in Massengräbern mutmaßlich aus Mariupol auf. Vertreter der ukrainischen Stadtverwaltung gehen infolge der schweren Kämpfe und Bombardierungen von mindestens 20.000 getöteten Einwohnern aus. Die Großstadt hatte vor dem Beginn des russischen Angriffskrieges vor knapp zwei Monaten rund 440.000 Einwohner. Jetzt sollen sich noch mehr als 100.000 in der zu großen Teilen zerstörten Stadt aufhalten. Russland hat Mariupol trotz ukrainischen Widerstands um das Stahlwerk Azovstal für komplett erobert erklärt.

Bei einem Sturm auf das umzingelte Stahlwerk Asowstal in der Hafenstadt Mariupol hätten die russischen Truppen nach Ansicht Londons hohe Verluste zu erwarten. Die Entscheidung des Kreml, eine Blockade um das Stahlwerk zu errichten, weise auf den Versuch hin, den ukrainischen Widerstand in Mariupol in Schach zu halten und russische Streitkräfte für den Einsatz in anderen Landesteilen verfügbar zu machen.

Quelle: ntv.de, lve/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen