Politik

Mehr für Klimaschutz bezahlen Scholz macht China Ansage, ohne China zu nennen

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Gastgeber: Bundeskanzler Scholz und Außenministerin Baerbock beim Petersberger Klimadialog. Dort beraten derzeit 40 Staaten über ein gemeinsames Vorgehen beim Klimaschutz.

Gastgeber: Bundeskanzler Scholz und Außenministerin Baerbock beim Petersberger Klimadialog. Dort beraten derzeit 40 Staaten über ein gemeinsames Vorgehen beim Klimaschutz.

(Foto: picture alliance/dpa)

Staaten mit einem hohen CO2-Ausstoß sollen mehr Geld für Klimaschutz in anderen Ländern geben - so die Forderung von Bundeskanzler Scholz. Namen nennt er nicht, auch wenn klar ist, welches Land vor allem gemeint sein dürfte. Deutschland sieht der Kanzler indes "auf Kurs".

Länder, die viel CO2 ausstoßen, sollen laut Bundeskanzler Olaf Scholz künftig mehr für Klimaschutz und Anpassung an Klimafolgen in anderen Ländern zahlen. "Länder, die in großem Umfang zu Emissionen beitragen, müssen auch zur öffentlichen Klimafinanzierung beitragen, wenn sie dazu ökonomisch in der Lage sind", sagte Scholz in seiner Rede vor dem Petersberger Klimadialog in Berlin. Zugleich versicherte er, dass Deutschland an seinen Beiträgen zur Klimafinanzierung festhalten werde.

Der Vorstoß mit Blick auf große Emittenten von Treibhausgasen richtet sich offensichtlich besonders an China, aber auch an reiche Golfstaaten - Scholz nannte jedoch keine Länder explizit. Ähnlich hatte sich zuvor auch Außenministerin Annalena Baerbock geäußert, ebenfalls ohne den größten CO2-Emittenten China beim Namen zu nennen.

Scholz warb zugleich für die stärkere Mobilisierung von mehr privatem Kapital: "Öffentliche Gelder allein, noch dazu von einer überschaubaren Gruppe von Ländern, werden nicht ausreichen", gab er zu bedenken. Ausdrücklich bekannte sich der Kanzler aber zur fortbestehenden finanziellen Verantwortung der Industrieländer - auch wenn deren Anteil an den weltweiten Emissionen in den vergangenen Jahrzehnten erheblich zurückgegangen sei. "Auch auf Deutschland ist hierbei Verlass", versicherte Scholz. Er verwies auf das Versprechen der Bundesregierung, für internationale Klimafinanzierung sechs Milliarden Euro pro Jahr zur Verfügung zu stellen. Dieses Geld sei 2022 auch bereitgestellt worden.

Kanzler sieht Deutschland "auf Kurs"

"Deutschland ist auf Kurs", sagte Scholz auch mit Blick auf die Senkung der Emissionen und den Ausbau erneuerbarer Energien. So sei es im vergangenen Jahr gelungen, den Treibhausgas-Ausstoß verglichen mit 1990 fast zu halbieren, auch das deutsche Klimaziel von minus 65 Prozent bis 2030 sei erreichbar. Neben einem massiven Ausbau der Solarenergie sei im vergangenen Jahr auch der Ausbau der Windenergie an Land fast verdoppelt worden. Der Ausbau der Windenergie blieb aber dennoch hinter den selbstgesteckten Zielen zurück.

Beim Petersberger Klimadialog beraten seit Donnerstag hochrangige Vertreterinnen und Vertreter aus rund 40 Staaten über ein gemeinsames Vorgehen für mehr Klimaschutz. Sie bereiten die UN-Klimakonferenz im November in Aserbaidschans Hauptstadt Baku vor, wo die Frage der Klimafinanzierung eine wichtige Rolle spielen soll. Schätzungen zufolge werden bis 2030 etwa 2,4 Billionen Dollar jährlich für die erforderliche Transformation in Entwicklungs- und Schwellenändern benötigt.

Scholz erinnerte an Erfolge der Klimakonferenz 2023 in Dubai, darunter Beschlüsse zur Verdreifachung des weltweiten Ausbaus Erneuerbarer bis 2030, einer Verdopplung der Energieeffizienz und zur Abkehr von fossilen Brennstoffen. Es gehe jetzt darum, dass die Konferenzen in Baku und kommendes Jahr in Brasilien "an diesen Erfolg anknüpfen werden", sagte der Kanzler. "Wir müssen die Chancen der Zukunft ergreifen", hob er hervor. "Ein Zurück in die fossile Ära kann und wird es nicht geben."

Quelle: ntv.de, mdi/AFP

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen