Politik

Sorge um Entwicklungsländer Schulze fordert Chinas Einsatz bei Schuldenabbau

396421486.jpg

Die hohen Schulden der Entwicklungsländer bereiten Entwicklungsministerin Svenja Schulze Sorgen.

(Foto: picture alliance / photothek)

Viele Entwicklungsländer sind seit der Corona-Pandemie stark verschuldet. Die zuständige Ministerin fordert nun eine schnelle Entlastung. Dafür pocht sie auch auf Chinas Unterstützung – und hält sich dabei nicht mit Kritik zurück.

Entwicklungsministerin Svenja Schulze hat eine schnelle Entlastung der hochverschuldeten Entwicklungsländer und eine Beteiligung Chinas gefordert. "Die Verschuldungssituation gerade in den Entwicklungsländern macht mir im Moment große Sorgen", sagte die SPD-Politikerin. Nach der Corona-Pandemie seien sehr viele Länder stark verschuldet und hätten Probleme, aus dieser Lage wieder herauszukommen. "Sie können nicht investieren in ihre Entwicklung, wenn sie so hohe Schulden haben", sagte Schulze. China müsse sich als einer der größten Kreditgeber beteiligen, ein Teil der Lösung sein.

Auch Kanzler Olaf Scholz hatte schon im Mai 2022 vor einer internationalen Finanzkrise durch die zu hohen Schulden in Entwicklungsländern gewarnt. Aktuell sorgen die steigenden Zinsen in den USA und Europa für eine Kapitalflucht aus ebendiesen Staaten. Die neuerliche Bankenkrise in den USA könnte das Problem verstärken. Schulze forderte entsprechend schnelles Vorgehen: "Da müssen jetzt alle an den Tisch. Das dauert im Moment noch viel zu lange", kritisierte sie.

"Der internationale Druck ist da"

Tatsächlich hatten schon die G7- und G20-Gipfel im Jahr 2022 das Thema adressiert – so wie jetzt auch das treffen der G20-Finanzminister. "China ist Teil des Common Framework", betonte Schulze. "Der internationale Druck ist jedenfalls da, dass sich China beteiligt." Sie widersprach der Einschätzung, dass China noch ein Entwicklungsland sei, weil es selbst sehr viele Kredite vergebe.

Schulze wies zudem den Eindruck zurück, dass Kredite aus China für die Entwicklungsländer attraktiver seien. "Es gibt immer Gerüchte, China würde Kredite ohne Auflage vergeben. Das ist aber nicht der Fall", sagte Schulze. Gerade merkten viele Staaten, dass chinesische Kredite Peking "sehr hohen Einfluss" in den Ländern sichere.

Die Europäer wollten etwa mit der Initiative "Global Gateway" eine bessere Alternative aufbauen, bei der auch Klimaschutzziele und die größere Selbstständigkeit der Länder im Mittelpunkt stehe. Aber auch hier gebe es nicht genügend Tempo. Es gebe zwar sehr gute Projekte. "Aber die Koordinierung unter den Geberländern geht nicht schnell genug", sagte sie.

Quelle: ntv.de, tkr/rts

ntv.de Dienste
Software
Social Networks
Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen