Politik

Biden nennt Zahlen "alarmierend" Sechs US-Gouverneure planen Notgipfel

Von der Pandemie gepeinigt: In New York gilt seit Freitag ein Teil-Lockdown.

Von der Pandemie gepeinigt: In New York gilt seit Freitag ein Teil-Lockdown.

(Foto: REUTERS)

Während Trump für den Rest seiner Regierungszeit einen Lockdown für die USA kategorisch ausschließt, fordert der gewählte US-Präsident Biden einen Sofortplan. Auch die Gouverneure von New York, New Jersey, Connecticut, Pennsylvania, Massachusetts, Rhode Island und Delaware haben es eilig.

Angesichts steigender Corona-Zahlen wollen die Gouverneure der nordöstlichen US-Bundesstaaten New York, New Jersey, Connecticut, Pennsylvania, Massachusetts, Rhode Island und Delaware am Wochenende bei einem "Notfall-Gipfel" über neue Maßnahmen beratschlagen. "Wir wollen sicherstellen, dass unsere Maßnahmen auf gleicher Linie sind, oder wir zumindest wissen, was die anderen Staaten für Maßnahmen haben", sagte New Yorks Gouverneur Andrew Cuomo US-Medienberichten zufolge. "Wir glauben, dass wir zusätzliche Schritte gehen müssen." Erst am Mittwoch hatte Cuomo für seinen Bundesstaat neue Maßnahmen angekündigt. Restaurants, Bars und Fitnessstudios müssen demnach seit Freitag um 22 Uhr schließen. Treffen in Privathäusern sind auf maximal zehn Personen beschränkt. Eine baldige Schließung der Schulen sowie der Innenräume von Bars, Restaurants und Cafés sei nicht ausgeschlossen.

Der Bundesstaat New York und die darin gelegene gleichnamige Metropole an der US-Ostküste waren im Frühjahr zum Epizentrum der Pandemie in den USA geworden. Über den Sommer hatte sich das Infektionsgeschehen dort stabilisiert, zuletzt hatte sich die Lage aber wieder angespannt. Auch in mehreren anderen Bundesstaaten im Nordosten hatte sich das Infektionsgeschehen zuletzt wieder intensiviert.

Biden trifft Expertenrat

Auch der gewählte US-Präsident Joe Biden forderte dringende Sofortmaßnahmen der Regierung gegen die beschleunigte Ausbreitung der Corona-Pandemie. Nach einem Treffen mit seinem Corona- Expertenrat erklärte Biden in einer schriftlichen Mitteilung, die von den Medizinern präsentierten Fakten seien alarmierend.

Die Krise erfordere eine sofortige, entschiedene Antwort der Regierung in Washington, sagte Biden. Leider gebe es diese bisher nicht. "Ich bin der gewählte Präsident, aber Präsident werde ich erst im nächsten Jahr sein", führte Biden mit Blick auf den Amtsantritt am 20. Januar aus. "Die Krise respektiert keine Termine im Kalender, sie beschleunigt sich jetzt."

Im ganzen Land zeigten Infektionen, Einweisungen in Krankenhäuser und Todesfälle eine steigende Tendenz, erklärte Biden. "Unsere Ärzte, Pflegekräfte und anderen Mitarbeiter im Gesundheitswesen stehen unter enormem und wachsendem Druck." Bis ein wirksamer Impfstoff gegen Covid-19 allgemein zur Verfügung stehe, werde es noch viele Monate dauern. "Dringendes Handeln ist heute geboten, jetzt, von der gegenwärtigen Regierung - angefangen mit einem Eingeständnis, wie ernst die gegenwärtige Lage ist."

Trump schließt Lockdown aus

Etwa zeitgleich schloss der amtieren US-Präsident Donald Trump unter seiner Regierung einen landesweiten Lockdown kategorisch aus. Dieser werde unter keinen Umständen erfolgen, sagte er bei einer Erklärung zum Stand der Impfstoffentwicklung. Wer dann im Januar an der Regierung sei, werde sich zeigen müssen. Trump hat eine Niederlage bei der Präsidentenwahl Anfang November bislang nicht eingeräumt.

Die "New York Times" hatte zuvor einen neuen Höchstwert bei den Neuinfektionen in den USA gemeldet. Demnach registrierten die Behörden 163.405 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Infektion erhöhte sich um 1.171 auf insgesamt 242.860. Die Gesamtzahl der Infektionen beläuft sich im Land auf mehr als 10,6 Millionen.

Quelle: ntv.de, mau/dpa

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