Territorialfragen noch strittigSelenskyj: USA schlagen Freihandelszone in Ostukraine vor

Die Verhandlungen für einen Frieden in der Ukraine stocken, auch weil Russland bisher bei seinen Maximalforderungen bleibt. Der Kreml fordert den Abzug ukrainischer Truppen aus dem gesamten Donbass. Nun bringen die USA einen neuen Vorschlag ein.
Bei den Verhandlungen zu einer Beilegung des russischen Angriffskriegs in der Ukraine sprechen sich die USA nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj für eine entmilitarisierte Sonderwirtschaftszone im Osten der Ukraine aus. "Sie stellen sich vor, dass die ukrainischen Streitkräfte das Gebiet der Region Donezk verlassen, und der vorgesehene Kompromiss besteht darin, dass russische Streitkräfte nicht in dieses Gebiet einmarschieren", sagte Selenskyj vor Journalisten in Kiew.
Wie Selenskyj weiter sagte, soll die russische Armee nach den Vorstellungen der USA nicht verpflichtet werden, sich aus den Regionen Donezk, Cherson und Saporischschja zurückzuziehen. Den Plänen zufolge sei aber ein russischer Truppenrückzug aus den Regionen Dnipropetrowsk, Charkiw und Sumy vorgesehen, sagte Selenskyj.
Strittig in den Gesprächen mit den USA sind nach Angaben des ukrainischen Präsidenten insbesondere "das Gebiet der Region Donezk und alles, was damit zusammenhängt" - sowie der künftige Status des derzeit unter russischer Kontrolle stehenden Atomkraftwerks Saporischschja. "Über diese beiden Fragen diskutieren wir weiter", sagte Selenskyj.
Aus Selenskyjs Sicht sollen die Ukrainer per Volksentscheid über jeglichen Kompromiss zum Territorium des Landes entscheiden. "Ich glaube, dass das ukrainische Volk diese Frage beantworten wird. Ob durch Wahlen oder ein Referendum, es muss eine Stellungnahme des ukrainischen Volkes erfolgen", sagte Selenskyj. Zuvor hatte die Ukraine den USA nach den Worten Selenskyjs am Mittwoch eine überarbeitete Fassung des Friedensplans von US-Präsident Donald Trump übermittelt.