Politik

"Mehr als zwei Anführer" Selenskyj betont "historisches Band" zwischen USA und Ukraine

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Die Unterzeichnung des Abkommens über seltene Erden im Weißen Haus scheitert. Stattdessen kommt es zur verbalen Eskalation zwischen Selenskyj, Trump und Vance. Der ukrainische Präsident pocht in einem Statement weiter auf Sicherheitsgarantien.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat nach dem Eklat im Weißen Haus die Bedeutung der Beziehung zwischen den USA und der Ukraine hervorgehoben. "Unsere Beziehung zum amerikanischen Präsidenten besteht aus mehr als nur zwei Anführern, es ist ein historisches und solides Band zwischen unseren Völkern", erklärt der ukrainische Staatschef auf X. "Deshalb beginne ich immer mit Worten des Dankes unserer Nation an die amerikanische Nation."

US-Vizepräsident J.D. Vance und Trump hatten Selenskyj bei dem Aufeinandertreffen im Oval Office vorgeworfen, sich nicht bei den US-Amerikanern zu bedanken. "Haben Sie einmal Danke gesagt?", hatte Vance am Freitag gefragt. "Viele Male", erklärte Selenskyj. Selenskyj bedankte sich seit Kriegsbeginn wiederholt bei den US-Bürgern, den Präsidenten Biden und Trump oder auch Vertretern beider Parteien. CNN listet in einem Faktencheck beispielhaft 33 Dankeserklärungen von Selenskyj auf.

"Die Hilfe Amerikas war für unser Überleben unerlässlich", so Selenskyj. "Trotz des schwierigen Dialogs bleiben wir strategische Partner. Aber wir müssen ehrlich und direkt zueinander sein, um unsere gemeinsamen Ziele wirklich zu verstehen." Er könne die Position der Ukraine gegenüber Russland nicht ändern. "Die Russen bringen uns um. Russland ist der Feind, und das ist die Realität, mit der wir konfrontiert sind."

Trotz des Eklats erklärt Selenskyj weiter seine Bereitschaft, das Abkommen über die seltenen Erden zu unterzeichnen. "Das wird der erste Schritt hin zu Sicherheitsgarantien", schreibt der ukrainische Staatschef. "Aber das reicht nicht aus, wir brauchen mehr als das. Ein Waffenstillstand ohne Sicherheitsgarantien ist für die Ukraine gefährlich. Wir kämpfen seit drei Jahren, und das ukrainische Volk muss wissen, dass Amerika auf unserer Seite steht."

Ein "dauerhafter" und "gerechter" Frieden ist aus seiner Sicht nur durch eine starke Position am Verhandlungstisch möglich. "Frieden kann es nur geben, wenn wir wissen, dass wir Sicherheitsgarantien haben, wenn unsere Armee stark ist und unsere Partner hinter uns stehen", so Selenskyj. "Ein Waffenstillstand wird mit Putin nicht funktionieren. Er hat in den letzten zehn Jahren 25 Mal Waffenstillstände gebrochen. Ein echter Frieden ist die einzige Lösung."

Quelle: ntv.de, lme

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