Große Manöver in Ost-Ukraine Separatisten bringen sich in Stellung
23.11.2021, 17:08 Uhr
Soldaten der selbst ernannten Volksrepublik Donezk in einem Schützengraben in der Ukraine.
(Foto: picture alliance / Celestino Arce Lavin/ZUMA Wire/dpa)
Prorussische Separatisten erhöhen ihre Gefechtsbereitschaft im Osten der Ukraine. Bundesaußenminister Maas beunruhigen diese Aufmärsche außerordentlich. Falls die USA mit Waffenlieferungen eingreifen, würde sich die Lage wohl weiter verschärfen.
Die Ukraine und Russland werfen sich gegenseitig eine Eskalation der Spannungen im Grenzgebiet vor. Die Geheimdienstabteilung des Verteidigungsministeriums in Kiew teilte mit, prorussische Verbände hätten im von Separatisten kontrollierten ostukrainischen Gebiet Donbass ihre Gefechtsbereitschaft erhöht. Dabei hätten sie auch großangelegte Manöver im Grenzgebiet durchgeführt. Russland warnte unterdessen die USA vor einer Eskalation, wenn sie Militärberater und Gerät in die Ukraine verlege.
Bundesaußenminister Heiko Maas sagte, die jüngsten Nachrichten über russische Truppenbewegungen im Grenzgebiet zur Ukraine seien außerordentlich beunruhigend. Seit Tagen gibt es Berichte über einen russischen Truppenaufmarsch an der Grenze zur Ukraine. Die Ukraine und die Nato warnen, die Truppenbewegungen nahe der Grenze könnten Vorboten einer offenen militärischen Konfrontation sein.
Russland erklärte indes, es habe nicht die Absicht, in die Ukraine einzumarschieren. Man sei aber ernsthaft besorgt über die Handlungen der Ukraine, sagte Präsidialamts-Sprecher Dmitri Peskow. Die Ukraine könne ihre Sicherheit garantieren, indem sie zu der mit Russland vereinbarten Friedenserklärung zurückkehre, fügte er hinzu. Er bezog sich auf einen Bericht des US-Senders CNN von Montag, wonach die USA die Entsendung von Militärberatern und Waffen in die Ukraine erwägen.
US-Vertreter sagten, es bleibe unklar, ob der russische Präsident Wladimir Putin bereits entschieden habe, was er tun wolle. Man erwarte keinen sofortigen Angriff, aber der russische Aufmarsch sei ein Zeichen für den Beginn einer Krise. Außenminister Maas forderte die russische Regierung auf, Entspannungsschritte im Verhältnis zum Westen zu gehen. "Wir wollen bessere Beziehungen zu Russland - sie können nur besser werden", sagte der SPD-Politiker.
Allerdings brauche es dafür Fortschritte in der Ostukraine. Maas kritisierte, dass Russland zuletzt ein Treffen der Außenminister im sogenannten Normandie-Format (Deutschland, Frankreich, Russland, Ukraine) verhindert habe. Es sei an Moskau, nun erste Schritte zu gehen.
Quelle: ntv.de, lve/rts