Unterricht bei Terrorgefahr So sollen sich Brüssels Schulen schützen
23.11.2015, 22:42 Uhr
Belgiens Regierung erhält die höchste Terrorwarnstufe für die Hauptstadt aufrecht. Dennoch sollen am Mittwoch wieder die Schulen öffnen. In einem Brief an Brüssels Schulleiter gibt die Bildungsministerin beinahe skurril anmutende Sicherheitstipps.
Nach Tagen des Ausnahmezustands sollen am Mittwoch wieder die Schulen in Belgiens Hauptstadt öffnen. Zwar wird die höchste Terrorstufe 4 noch um mindestens eine Woche beibehalten. Dennoch soll am Mittwoch wieder der Unterricht beginnen, ebenso wie die Metro wieder fahren soll. Die belgische Zeitung "Le Soir" veröffentlichte am Abend Auszüge aus einem Brief von Bildungsministerin Joëlle Milquet an die Schulleiter in Brüssel, in dem sie Sicherheitstipps gibt.
So sollen die Schulleiter insbesondere vor Unterrichtsbeginn und nach Schulschluss sämtliche Zugänge bewachen lassen. Hierfür solle jemand abgestellt werden, der die Schüler und ihre Eltern erkennt und im Zweifelsfall schulfremde Personen abweist. "Diese Verantwortlichen müssen jede verdächtige Beobachtung (Personen, Gegenstände, Fahrzeuge, Verhalten) mitteilen", schreibt Milquet. Die Wachhabenden sollen zudem jederzeit ein Handy mit sich führen, um den Notruf wählen zu können.
Ferner bittet die Ministerin ihre Direktoren, den Auflauf von Schülern vor dem Gebäude so klein wie möglich zu halten. Zudem sollen die Schüler tagsüber möglichst auf dem Schulgelände bleiben und nicht zwischen den Stunden verschwinden. Während des Unterrichts sollen die Schuleingänge geschlossen bleiben. Wenn möglich soll es überhaupt nur einen Zugang zur Schule geben, der dann überwacht wird.
Der wohl düsterste Tipp folgt am Ende. Die Ministerin bittet die Schulleiter "falls es nötig wird, mehrere "Safe Rooms" einzurichten, Orte an denen sich Lehrer und Schüler bei einem Zwischenfall schützen könnten". Dass sie einmal solche Überlegungen anstellen müssten, hätten sich wohl nur die wenigsten Brüsseler Schulleiter träumen lassen.
Quelle: ntv.de, shu