Politik

"Auf-Sicht-fahren" muss sein Söder hält nichts von Stufenplänen

Markus Söder stellt Lockerungen für Familien und Friseure in Aussicht.

Markus Söder stellt Lockerungen für Familien und Friseure in Aussicht.

(Foto: dpa)

Die Fronten sind geklärt vor dem Bund-Länder-Gipfel am Mittwoch: Einige Länder wollen per Stufenplan aus dem Lockdown, andere lehnen das ab und fordern bundesweite Schritte. Letzterer Variante hängt Bayerns Ministerpräsident Söder an - auch wenn für ihn die Zeit für Lockerungen noch nicht gekommen ist.

Aus Sicht von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder ist ein detaillierter Stufenplan mit Corona-Öffnungsschritten nur schwer umsetzbar. "Ich warne aber jetzt schon ein bisschen davor, dass wir sozusagen durchexerzierte Stufenpläne mit acht, neun, oder zehn Stufen haben, die dann möglicherweise auf den Tag terminiert sind und dann nicht zu halten sind", sagte der CSU-Politiker in der ARD. "Das Auf-Sicht-fahren nervt. Aber das Auf-Sicht-fahren ist das einzige, was wirklich hilft. Denn der Herausforderer, vor dem wir stehen, - Corona - hält sich null an Termine, die wir setzen."

Söder sprach sich zunächst für eine Verlängerung der Maßnahmen aus. "Grundsätzlich wird der Lockdown erstmal verlängert werden müssen. Es hat ja keinen Sinn, jetzt abzubrechen einfach", sagte Söder. Über eine Perspektive werde aber bei den Bund-Länder-Beratungen am Mittwoch gesprochen. Die werde es sicher geben - "ganz klar". "Wie und wie lange und in welchem Umfang, das muss man noch diskutieren." Es sei wichtig, kleinere Signale zu setzen - beispielsweise bei personennahen Dienstleistungen wie Friseuren. "Aber alles vernünftig Schritt für Schritt", so der CSU-Chef. "So einen Weg wie in anderen Ländern, jetzt bei einer Inzidenz von fast 140 einfach alles aufzumachen, und wie es manchmal auch die FDP fordert, ein paar Masken und Testen noch dazu, das hat leider nicht funktioniert."

Über seine präferierte Reihenfolge bei mögliche Öffnungsschritten sagte Söder: "Ja, wir haben eine Priorität, was Erleichterungen betrifft, wenn die Zahlen weiter sinken." Dies gelte vor allem für Schulen und Kitas. Auf der anderen Seite sei insbesondere wegen der neuen und hochansteckenden Coronavirus-Varianten weiter Vorsicht geboten. "Ich rate dringend dazu, dass wir jetzt nichts überstürzen, dass wir nichts verstolpern", betonte Söder. Es müsse eine Perspektive für stufenweise Lockerungen der Corona-Maßnahmen entwickelt werden, dabei müsse aber die Sicherheit der "oberste Maßstab" sein.

Der derzeitige harte Corona-Lockdown ist vorerst bis zum 14. Februar befristet. Bei einer Konferenz am kommenden Mittwoch wollen Bund und Länder über das weitere Vorgehen entscheiden. Die Corona-Infektionszahlen in Deutschland gehen seit Wochen zurück, allerdings ist die Furcht vor einer Ausbreitung hochansteckender Virus-Varianten in Deutschland groß.

Quelle: ntv.de, jog/dpa/AFP

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