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London schnürt Waffenpaket Stoltenberg: Waffen für Kiew helfen der NATO

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Präsident Selenskyj fordert vor dem beginnenden Winter weitere Waffen für sein Land. Wichtige Verbündete reagieren bereits.

Präsident Selenskyj fordert vor dem beginnenden Winter weitere Waffen für sein Land. Wichtige Verbündete reagieren bereits.

(Foto: picture alliance/dpa/AP)

Durch den Israel-Krieg gerät die russische Invasion in der Ukraine ein wenig aus dem Fokus. Aber der Krieg tobt noch immer. Vor dem Winter macht sich Präsident Selenskyj für neue Waffenlieferungen stark. Laut NATO-Generalsekretär Stoltenberg seien die wichtig für das Militärbündnis.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat bei seinem ersten NATO-Besuch seit Beginn des russischen Angriffskrieges um mehr militärische Unterstützung für sein Land geworben. Konkret bat er in Brüssel vor einem Treffen mit den Verteidigungsministern der Allianz um Luftverteidigungssysteme, Langstreckenraketen und Munition. NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg sicherte der Ukraine seinerseits anhaltende Unterstützung zu - "denn das ist wirklich wichtig für die gesamte NATO".

"Wie wir den nächsten Winter überstehen, ist sehr wichtig für uns", sagte Selenskyj bei einem gemeinsamen Presseauftritt mit Stoltenberg. "Wir bereiten uns gerade darauf vor, wir sind bereit. Jetzt brauchen wir noch etwas Unterstützung, deshalb bin ich heute hier." Es ist der erste Besuch des ukrainischen Präsidenten am Sitz des Militärbündnisses seit Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine im Februar 2022.

Der neben den USA wichtigste Verbündete Kiews, Großbritannien, kündigte derweil ein weiteres Paket im Wert von 100 Millionen Pfund (etwa 116 Millionen Euro) an. Das teilte das britische Verteidigungsministerium mit. Das zur Verfügung gestellte Gerät solle der ukrainischen Armee helfen, Minenfelder zu räumen, seine Fahrzeuge instand zu halten, seine Verteidigungsanlagen zu verstärken und wichtige nationale Infrastruktur zu schützen. Finanziert werde das Paket mit Mitteln des International Fund for Ukraine (IFU), in den neben Großbritannien auch Dänemark sowie Norwegen, die Niederlande, Schweden, Island und Litauen einzahlten.

Kiew erhält fast 800 Millionen Pfund aus London

Insgesamt seien so seit vergangenem Jahr 785 Millionen Pfund zusammengekommen, hieß es in der Mitteilung weiter. Kürzlich sei zudem ein abschließender Vertrag zur Lieferung von Flugabwehrkapazitäten im Rahmen eines früheren IFU-Pakets unterzeichnet worden, hieß es. Dazu gehöre auch eine Plattform vom Typ MSI-DS Terrahawk Paladin, die in der Lage sei, Drohnen zu lokalisieren und zu zerstören.

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Zum Auftakt des zweitägigen Verteidigungsministertreffens kommen Politiker und Militärvertreter aus rund 50 Ländern zusammen. Die Beratungen im sogenannten Ramstein-Format stehen unter Leitung von US-Verteidigungsminister Lloyd Austin.

Im Anschluss tagt der NATO-Ukraine-Rat erstmals auf Ebene der Verteidigungsminister. Das Gremium war im Juli beim Bündnisgipfel in Litauen gegründet worden, um eine engere Abstimmung der 31 NATO-Länder mit Kiew zu ermöglichen.

Deutschland hatte am Dienstag eine deutliche Aufstockung der Militärhilfe für Kiew angekündigt. Das Luftabwehrpaket, welches das vergangene Woche zugesagte, zweite Patriot-Luftabwehrsystem beinhaltet, habe einen Wert von rund einer Milliarde Euro, erklärte Verteidigungsminister Boris Pistorius.

Quelle: ntv.de, als/dpa/AFP

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