Katastrophale Lage in Griechenland Tausende Flüchtlinge hängen fest
17.08.2015, 11:55 Uhr
Die griechischen Inseln sehen ihre Kapazitäten bei der Aufnahme von Flüchtlingen überschritten. Binnen dreier Tage kommen weitere 1700 Menschen an. Sie wollen gar nicht bleiben, doch zum Festland fehlen genügend Fähren. Ärzte schlagen Alarm.
Innerhalb von nur drei Tagen sind auf den griechischen Inseln Kos, Chios, Agathonisi, Samos, Lesbos, Kalolimnos und Megisti insgesamt 1728 Flüchtlinge aufgegriffen worden. Die Menschen stammen überwiegend aus Syrien, wie ein Offizier sagte. Die Mehrzahl wolle nach West- und Nordeuropa weiterreisen.
Allein auf Lesbos sind nach Schätzungen der Behörden in den vergangenen Wochen zwischen 8000 bis 10.000 Migranten angekommen. Obwohl viele registriert sind, können sie nicht aufs Festland weiterreisen, weil die Fähren wegen der Tourismus-Hochsaison ausgebucht sind.
"Wir brauchen dringend Hilfe"
"So kann es nicht weitergehen. Wir brauchen dringend Hilfe", sagte der Chef der griechischen Sektion von Ärzte ohne Grenzen, Nikitas Kanakis, im Rundfunk. Humanitäre Hilfe ist nach seinen Angaben auch am Eisenbahn-Grenzübergang von Griechenland nach Mazedonien bei Idomeni vonnöten.
Dort haben sich Hunderte Flüchtlinge versammelt, die eine Gelegenheit suchen, über die Grenze nach Mazedonien zu kommen, um anschließend mit dem Zug nach Serbien und danach weiter nach West- und Nordeuropa zu reisen.
Quelle: ntv.de, nsc/dpa