Sternfahrt ist zurück Tausende radeln in Berlin für Verkehrswende
06.06.2021, 18:32 Uhr
Es sieht aus wie eine kleine Loveparade - nur mit Masken und Fahrrädern und mehr Kleidung.
(Foto: picture alliance/dpa)
Die Fahrradsternfahrt in Berlin ist eine Institution, die seit über 40 Jahren stattfindet. Nach coronabedingt sehr abgespeckten und voneinander isolierten Mini-Events im vorigen Jahr sind die klimabewussten Radler nun zurück - Zehntausende von ihnen.
Nach einem Jahr coronabedingter Pause ist die Sternfahrt in ihrer alten Form zurück. Zehntausende Menschen nahmen mit ihren Fahrrädern an einer Sternfahrt in Berlin teil und protestierten damit für eine Verkehrswende. Die traditionelle Sternfahrt des Fahrradclubs ADFC stand unter dem Motto "Die Zukunft beginnt heute - Verkehrswende jetzt".
Der ADFC, der pandemiebedingt mit bis zu 15.000 Menschen gerechnet hatte, sprach von rund 20.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern, die Polizei von einer niedrigen fünfstelligen Zahl. Auf Videos und Bildern war zu sehen, dass sich die Protestierenden weitgehend an die vom Verband vorgegebene Maskenpflicht hielten.
Von mehr als einem Dutzend Startpunkten am Stadtrand aus fuhren die Radler auf mehreren Strecken in Richtung Innenstadt zur Abschlusskundgebung zwischen Großem Stern und Brandenburger Tor. Auch aus Brandenburg machten sich Fahrradkolonnen auf den Weg nach Berlin. Teile der Strecken führten auch über die Autobahn AVUS im Westen Berlins und über die Stadtautobahn in Tempelhof und Neukölln. Wegen vieler Straßensperren mussten Autofahrer große Umleitungen in Kauf nehmen.
Anlässe für die Sternfahrt am ersten Wochenende im Juni sind der Weltfahrradtag am 3. Juni sowie der Welttag der Umwelt am 5. Juni, wie der ADFC mitteilte. In Berlin gebe es "deutlichen Verbesserungsbedarf fürs Rad". Der Verband forderte eine konsequente Umsetzung des Mobilitätsgesetzes, das Fahrrädern und öffentlichen Verkehrsmitteln in der Verkehrsplanung Vorrang gibt vor dem Autoverkehr. Autoparkplätze sollten umgewidmet werden, um Platz zu schaffen für sicheres Radfahren. Der laute und oft viel zu schnelle Durchgangsverkehr müsse "aus den Kiezen raus".
Quelle: ntv.de, mpe/dpa