Politik

Razzia in Chemnitz Terrorverdächtiger kam als Flüchtling

Spezialeinsatzkräfte in Chemnitz: Deutschland steht "unverändert im Fadenkreuz des internationalen Terrorismus".

Spezialeinsatzkräfte in Chemnitz: Deutschland steht "unverändert im Fadenkreuz des internationalen Terrorismus".

(Foto: REUTERS)

Die Fahndung nach einem 22-jährigen Mann wegen möglicher Anschlagspläne läuft bundesweit auf Hochtouren. Die Polizei geht zahlreichen Hinweisen aus der Bevölkerung nach. Geklärt ist mittlerweile, wie der gebürtige Syrer nach Deutschland kam.

Der gesuchte syrische Terrorverdächtige Dschaber al-Bakr ist als Flüchtling nach Deutschland eingereist. Er sei "seit mehreren Monaten" in Deutschland und hier als Flüchtling anerkannt, sagte eine Sprecherin des Landeskriminalamtes (LKA) Sachsen in Dresden. Sie bestätigte damit entsprechende Medienberichte.

Für einen der drei am Samstag festgenommenen Landsmann des Terrorverdächtigen beantragte die Staatsanwaltschaft Dresden inzwischen Haftbefehl wegen Beihilfe zur Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat beim Amtsgericht, wie ein Sprecher sagte.

Der Mieter der von der Polizei erstürmten Wohnung werde noch am Wochenende einem Haftrichter vorgeführt. Zwei weitere Bekannte des flüchtigen Hauptverdächtigen wurden wieder freigelassen. Offenbar handelt es sich bei ihnen um unbeteiligte Bekannte des flüchtigen Hauptverdächtigen.

Deutschland im Visier

Die Vorgänge in Chemnitz zeigen nach Darstellung der Bundesregierung erneut, dass Deutschland "unverändert im Fadenkreuz des internationalen Terrorismus" steht. Ein Sprecher des Innenministeriums erklärte in Berlin: "Ereignisse wie in Ansbach, Würzburg oder Chemnitz konkretisieren diese Gefährdungslage. Sie zeigen, dass wir solche Taten - wie wir sie letztlich auch in Frankreich und Belgien gesehen haben - in Deutschland nicht ausschließen können. Sie zeigen gleichzeitig, dass unsere Sicherheitsbehörden sehr wachsam sind."

Bei einer Anti-Terror-Razzia hatten Polizisten am Samstag in Chemnitz mehrere hundert Gramm hochexplosiven Sprengstoffs in einer Wohnung gefunden. Die Polizei sucht nun nach dem 22-jährigen Syrer Dschaber al-Bakr, der einen Bombenanschlag geplant haben soll.

Hinweise zu dem Gesuchten nimmt das Landeskriminalamt Sachsen unter der kostenfreien Telefonnummer 0800 855 2055 (alternativ: 0351 - 8554114) oder per E-Mail an lka@polizei.sachsen.de an. Die Polizei Berlin schaltete die Nummern 030 - 4664978050 und 030 - 4664978051 für Hinweise zum Gesuchten frei.

Quelle: ntv.de, jki/dpa

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