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Entschädigung von Kiew gefordert Trump: Ukraine könnte "eines Tages russisch" sein

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Die Ukraine könne einen Deal machen oder sie könne keinen Deal machen, so Trump.

Die Ukraine könne einen Deal machen oder sie könne keinen Deal machen, so Trump.

(Foto: picture alliance / Sipa USA)

Ob die Ukraine ihre Staatlichkeit in Zukunft beibehält, ist US-Präsident Trump zufolge völlig offen. Unabhängig vom Ausgang des Krieges erwartet er eine Gegenleistung für die Unterstützung der USA - und nennt eine äußerst hohe Summe.

Kurz vor einem Treffen von US-Vizepräsident J.D. Vance mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj hat US-Präsident Donald Trump den Gedanken geäußert, das von Russland angegriffene Land könne "eines Tages russisch" sein. Die Ukraine könne einen Deal machen oder sie könne keinen Deal machen. "Vielleicht sind sie eines Tages russisch, vielleicht sind sie es nicht", sagte Trump in einem Interview mit dem Sender Fox News.

Unabhängig vom Ausgang der russischen Invasion forderte Trump eine Entschädigung für die geleisteten US-Hilfen. "Wir werden all dieses Geld in der Ukraine haben, und ich sage, ich will es zurück", so Trump. Möglich sei ein Äquivalent, wie etwa Seltene Erden im Wert von 500 Milliarden Dollar.

Der ukrainische Staatschef Selenskyj hatte sich bereits offen für US-Investitionen in das Geschäft mit natürlichen Ressourcen gezeigt. Eine finale Einigung gibt es offiziell noch nicht, auch wenn Trump behauptet, Kiew habe seiner Forderung im Wesentlichen zugestimmt.

Woher Trump die Summe von 500 Milliarden US-Dollar nimmt, ist zudem unklar. Zuvor hatte Trump behauptet, sein Land habe die Ukraine mit mehr als 300 Milliarden Dollar unterstützt. Tatsächlich haben die USA bis Ende Oktober 2024 knapp 120 Milliarden Dollar Hilfe (finanziell, humanitär, militärisch) an die Ukraine geleistet.

Trump will rasches Kriegsende

Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine hatte am 24. Februar 2022 begonnen. Trump, der sich immer wieder ablehnend über die US-Militärhilfen für Kiew geäußert hatte, dringt auf ein rasches Ende des Krieges. Im Wahlkampf hatte der Republikaner versprochen, den Krieg binnen "24 Stunden" zu beenden - inzwischen nennt er "sechs Monate" als Zeithorizont.

Kiew befürchtet, dass es bei einer Beendigung des Krieges zu Zugeständnissen an Moskau gezwungen sein könnte und fordert von Washington für jegliche Vereinbarung mit Russland strenge Sicherheitsgarantien. In der vergangenen Woche kündigte Trump an, er werde den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj "wahrscheinlich" bald persönlich treffen.

Am kommenden Freitag will zunächst Trumps Vizepräsident Vance am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz mit Selenskyj zusammentreffen, wie ein Sprecher des ukrainischen Staatschefs sagte. Zudem ist US-Angaben zufolge am 20. Februar ein Besuch des neuen US-Sondergesandten für die Ukraine und Russland, Keith Kellogg, in der Ukraine vorgesehen.

Quelle: ntv.de, mdi/AFP

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