"Tausende Christen getötet" Trump droht Nigeria mit US-Militäreinsatz
01.11.2025, 23:33 Uhr Artikel anhören
"Warnung: Die nigerianische Regierung sollte besser rasch handeln!", schreibt Trump.
(Foto: REUTERS)
Trump wirft Nigeria vor, nichts gegen die "Tötung tausender Christen" durch Islamisten zu unternehmen. Als ihm der nigerianische Staatschef widerspricht, legt der US-Präsident nach. Er habe das Pentagon angewiesen, einen Militäreinsatz vorzubereiten.
Wegen angeblicher Tötungen von Christen hat US-Präsident Donald Trump Nigeria mit einem US-Militäreinsatz gedroht. Falls die nigerianische Regierung nicht gegen das "Töten von Christen" durch "islamistische Terroristen" vorgehe, werde die US-Regierung sämtliche Hilfen für das afrikanische Land sofort einstellen und könnte "mit feuernden Gewehren" einmarschieren, schrieb Trump in seinem Onlinedienst Truth Social.
"Ich weise das Kriegsministerium hiermit an, einen möglichen Einsatz vorzubereiten", ergänzte der US-Präsident. "Wenn wir angreifen, wird es schnell, böse und süß sein - genau so, wie die terroristischen Verbrecher unsere geehrten Christen angreifen." Seinen Beitrag schloss Trump mit den Worten: "Warnung: Die nigerianische Regierung sollte besser rasch handeln!"
Nigeria wird von zahlreichen Konflikten zwischen verschiedenen Ethnien und Bevölkerungsgruppen erschüttert, denen Christen wie Muslime gleichermaßen zum Opfer fallen. Das Land ist in einen mehrheitlich muslimischen Norden und einen weitgehend christlichen Süden geteilt.
Nigerias Präsident widerspricht
Ohne Belege zu nennen, hatte Trump bereits am Freitag in seinem Onlinedienst behauptet, Christen stünden in Nigeria einer "existenziellen Bedrohung" gegenüber. "Tausende Christen" würden in dem Land getötet, und "radikale Islamisten" seien "für dieses Massenabschlachten verantwortlich".
Nigerias Präsident Bola Ahmed Tinubu hatte am Samstag Trumps Ankündigung vom Freitag zurückgewiesen, das westafrikanische Land wegen angeblicher Untätigkeit bei der Eindämmung der Christenverfolgung als "besonders besorgniserregendes Land" einzustufen. "Religionsfreiheit und Toleranz waren und bleiben ein zentraler Bestandteil unserer gemeinsamen Identität", schrieb Tinubu auf X. "Nigeria lehnt religiöse Verfolgung ab und fördert sie nicht. Nigeria ist ein Land mit verfassungsmäßigen Garantien zum Schutz seiner Bürger aller Glaubensrichtungen."
Quelle: ntv.de, mau/AFP