Politik

Rückkehr zu Fritten und Pizza? Trump kappt Schulprojekt von Ex-First-Lady

Das Programm für gesünderes Essen an Schulen war ein Herzensanliegen von Michelle Obama.

Das Programm für gesünderes Essen an Schulen war ein Herzensanliegen von Michelle Obama.

(Foto: REUTERS)

Jedes sechste Kind in den USA ist zu dick: Ex-First-Lady Michelle Obama kämpfte deshalb für gesünderes Essen an den Schulen. Doch nun stellt Donald Trump den Sinn ihres Programms in Frage - ganz nach dem Motto: Hauptsache, es schmeckt.

Die Regierung von US-Präsident Donald Trump hat sich eines der wichtigsten politischen Anliegen von Michelle Obama vorgeknöpft - den Kampf der früheren First Lady für gesünderes Essen an amerikanischen Schulen. Künftig solle den Einrichtungen wieder "größere Flexibilität" ermöglicht werden, kündigte das Landwirtschaftsministerium in Washington an. Außerdem soll erreicht werden, dass die Schüler wieder mit mehr Begeisterung essen.

"Wenn die Kinder das Essen nicht mögen und es im Müll landet, bekommen sie gar keine Ernährung", sagte Landwirtschaftsminister Sonny Perdue. Seinem Ministerium zufolge führten die Vorgaben des "Healthy, Hunger-Free Kids Act", der unter anderem Beschränkungen für den Salz- und Zuckeranteil im Schulessen vorsieht, zu Kosten von 1,2 Milliarden Dollar - umgerechnet 1,1 Milliarden Euro - für die Schulbezirke und die Bundesstaaten.

Im Kampf gegen Übergewicht bei Kindern hatte sich Michelle Obama, Ehefrau von Ex-Präsident Barack Obama, während der Amtszeit ihres Mannes für besseres Schulessen und mit ihrer Kampagne "Let's move! Active Schools" für ein besseres Bewusstsein für Bewegung eingesetzt.

Offiziellen Zahlen der Gesundheitsbehörden zufolge ist jedes sechste Kind in den USA übergewichtig oder fettleibig. Laut einer aktuellen Studie der Bloomberg School of Public Health an der Johns-Hopkins-Universität könnten in den USA Gesundheitskosten in Milliardenhöhe eingespart werden, wenn sich die Kinder mehr bewegen würden.

Einen Bericht des Nachrichtensenders CNN, wonach die Trump-Regierung auch das Ende des Programms "Let Girls Learn" beschlossen haben soll, dementierte das Weiße Haus. Der Sender hatte sich auf interne Regierungsdokumente berufen. Das eine Milliarde Dollar schwere Programm, das sich vor allem an junge Frauen und Mädchen aus Entwicklungsländern richtet, war ebenfalls von Michelle Obama ins Leben gerufen worden.

Quelle: ntv.de, jug/AFP

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